Mehr als 22.000 Lehrkräfte werden die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg begleiten. Niederösterreich sei es gelungen, den Personalbedarf für das neue Schuljahr zu decken, betonte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Für 1.000 offene Stellen im Landesdienst gingen rund 2.000 Bewerbungen ein. „Es gibt also nicht nur ein großes Angebot, sondern auch die entsprechende Nachfrage“, fasste Bildungsdirektor Karl Fritthum zusammen.
Zudem verfüge man über 70 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger und rund 200 administrative Kräfte, die 430 Schulen unterstützen. Das administrative Personal wurde ursprünglich durch ein Arbeitsmarktprojekt in die Schulen geholt und befristet angestellt – mehr dazu in Mehr Personal für Schulen: 100 Stellen in NÖ (noe.ORF.at, 3.7.2020). Nun sei die Übernahme der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelungen und das Personal in einer neu gegründeten Landesgesellschaft angestellt worden, hieß es bei der Pressekonferenz.
„Lebende Fremdsprache“ als neues Pflichtfach
Trotz der aktuell „entspannten“ Lage sei es aber kein Zustand, auf dem man sich gemütlich ein Jahr lang ausruhen könne. Es sei wichtig, den Lehrerberuf weiterhin zu attraktivieren. Daher werde man sich für eine effizientere und kürzere Lehrerinnen- und Lehrerausbildung einsetzen. „Man braucht meiner Meinung nach nicht unbedingt einen Master-Abschluss, um an einer Volksschule zu unterrichten“, so Teschl-Hofmeister.
Im Hinblick auf den Lehrplan werde es im kommenden Schuljahr einige Änderungen für die Schülerinnen und Schüler geben. Der Gegenstand „Lebende Fremdsprache“ werde in der dritten und vierten Schulstufe ein Pflichtgegenstand. Auch die verbindliche Übung „Digitale Grundbildung“ werde für alle geplanten Schulstufen Pflicht und soll auf eine Stunde pro Woche ausgedehnt werden.
Finanzbildung als Schwerpunkt
Einen besonderen Fokus wolle man auf das Thema Finanz- und Wirtschaftswissenschaft legen. Dabei werde man versuchen die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich zu intensivieren. Zudem appelliere man an das Lehrpersonal das Thema in ihren jeweiligen Gegenständen zu behandeln.
Das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge in der Bevölkerung und auch bei Kindern und Jugendlichen werde immer wichtiger. In Zeiten von Inflation und steigender Zinsen müsse in diesem Bereich ein Schwerpunkt gesetzt werden, hieß es.