Wirtschaft

Anstieg bei Arbeitslosenzahlen im August

In Niederösterreich ist die Arbeitslosigkeit im August gestiegen. Angesichts der vielen Firmenpleiten ist der Anstieg jedoch relativ gering ausgefallen. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) waren um 3,3 Prozent mehr Menschen auf Jobsuche als im August des Vorjahres.

40.133 Personen waren Ende August in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt, teilte das AMS mit. Das sind 1.271 Personen mehr als im August des Vorjahres. Mit einem Plus von 3,3 Prozent verzeichnet Niederösterreich im Bundesländervergleich einen der geringsten Zuwächse. In Tirol ging die Arbeitslosigkeit AMS-Angaben zufolge sogar um 3,7 Prozent zurück, in Kärnten beträgt der Anstieg 1,8 Prozent.

Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer waren Ende August 47.343 in Niederösterreich auf Jobsuche und damit 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote im Bundesland liegt aktuell bei 5,7 Prozent (+0,1 Prozentpunkte). Je nach Regionen gibt es aber Unterschiede. In den Bezirken Horn, Scheibbs, Waidhofen an der Ybbs, Zwettl und Melk liegt die Arbeitslosenquote sogar unter drei Prozent, was einer Vollbeschäftigung gleichkomme, so das AMS Niederösterreich.

Bei den Langzeitarbeitslosen – das sind Menschen, die bereits ein Jahr oder länger einen Job suchen – zeichnet sich im Bundesland ein positiver Trend ab. Im Vergleich zum August des Vorjahres gab es in diesem Bereich einen Rückgang von 26,9 Prozent.

Rosenkranz: „Arbeitsmarkt weiterhin robust“

„Rezente Wirtschaftsdaten zeigen eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts im 2. Quartal 2023 und voraussichtlich auch im aktuellen Quartal. Der Arbeitsmarkt in Niederösterreich erweist sich trotz der wirtschaftlichen Schwäche weiterhin als äußerst robust“, so die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) in einer Aussendung. Die Arbeitslosenquote sei „mit Ausnahme des vergangenen Jahres zum letzten Mal im Jahr 2008 niedriger gewesen“.

AMS-Niederösterreich-Geschäftsführerin Sandra Kern verwies darauf, dass die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen nirgendwo in Österreich so stark reduziert werden konnte wie in Niederösterreich. „Aktuell sind es im Vergleich zu 2019 um 51,0 Prozent weniger. Intensive Beratung und Vermittlung sowie gezielte Förderung durch das AMS Niederösterreich zeigen klare Wirkung. Mit der anhaltenden Arbeitskräftenachfrage werden wir für diese Jobsuchenden berufliche Wiedereinstiegschancen konsequent erarbeiten und den Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich fortsetzen“, so Kern.

Der frühere AMS-Landesgeschäftsführer und jetzige SPÖ-Landesparteichef und Landesrat Sven Hergovich betonte in einer Aussendung, dass die Entwicklung der Arbeitslosigkeit vorherzusehen gewesen sei. Er kritisierte, dass „Schwarz-Blau auf Maßnahmen pfeifen“ würde. Viele Menschen könnten sich ihren Hauskredit nicht mehr leisten, ÖVP und FPÖ hätten einen Baustopp für gemeinnützigen Wohnbau erteilt, Unternehmen könnten aufgrund hoher Zinsen aktuell weniger investieren. „All das führt zwangsläufig zu einer höheren Arbeitslosigkeit, weil in der Bauwirtschaft die Aufträge massiv zurückgehen“, so Hergovich. Er forderte unter anderem die Wiederaufnahme des geförderten Wohnbaus in Niederösterreich und ein Einfrieren der Mieten.