Seit 14 Tagen wird bei Ardo in Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf) gestreikt. Für die weiteren Verhandlungen sei es aber im Sinne der Sozialpartnerschaft besser, wenn nicht gestreikt wird, hieß es vom Betriebsrat des Tiefkühlproduzenten Ardo Austria Frost auf Anfrage von noe.ORF.at. Deswegen habe man den Streik Dienstagfrüh vorerst unterbrochen.
Auch Gespräche mit der Geschäftsführung gebe es am Dienstag nicht mehr, hieß es weiter vom Betriebsrat. Prinzipiell werde man aber weiterhin verhandeln, am Donnerstag sollen die Gespräche fortgesetzt werden. Einer Einigung sei man „schon näher“ als letzter Woche, hieß es.
Laufende Verhandlungen
Offiziell fordert die Belegschaft eine Lohnerhöhung um 200 Euro netto pro Monat. Ob es aktuell neue Verhandlungsangebote gebe, könne man nicht sagen, so der Betriebsrat. Auch das Unternehmen kommentierte die laufenden Verhandlungen nicht. Zuletzt war von einer Einmalprämie für alle Arbeiterinnen und Arbeiter sowie eine „deutliche“ Anpassung der monatlichen Zulagen, gestaffelt nach Lohnklassen, die Rede.
Ardo Austria Frost produziert etwa für Iglo und beliefert unter anderem die Lebensmittelketten Hofer, Billa und Spar. Etwa 300 Bäuerinnen und Bauern aus dem Marchfeld liefern beispielsweise Erbsen, Karotten und Spinat. Pro Tag werden 150 Tonnen Gemüse verarbeitet. Das belgische Unternehmen hat 20 Produktions-, Verpackungs- und Vertriebsstandorte in neun Ländern. Zuletzt wurde konzernweit mit rund 4.000 Beschäftigten ein Jahresumsatz von 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftet. Laut Ardo habe der konsolidierte Nettogewinn im Vorjahr für die gesamte Gruppe 17 Millionen Euro betragen.