Wald
Anna-Marleen Marchetti/ORF
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Chronik

Klimawandel: Macht des Waldes unterschätzt

Österreichs Wälder binden laut Umweltdachverband 3,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid. Im Kampf gegen den Klimawandel sind sie deshalb zentral. Hitze- und Dürreperioden hinterließen bereits große Schäden in der Natur. Ein Lösungsansatz biete mehr Biodiversität.

Der Wald hat im Kampf gegen den Klimawandel eine große Macht und bietet große Chancen – es braucht vielfältige und klimaresistente Wälder. Das war bei einer Bundesländer-Tournee des Umweltdachverbandes (UDW) in Altenburg (Bezirk Horn) Thema.

Je nach Bundesland wurden unterschiedliche Brennpunkte definiert. Während in Tirol der Transitverkehr und in der Steiermark die Wasserkraft gerade wichtige Themen im Bereich Klimaschutz darstellten, wurde in Niederösterreich der Fokus auf die Waldbewirtschaftung gelegt.

Dieser September war seit Messbeginn der wärmste in Österreich. Mit einer Temperatur-Abweichung von über drei Grad wurde sogar ein Rekord aus dem Jahr 1810 gebrochen. Durch Hitze- und Dürreperioden kommt es vermehrt zu Borkenkäferbefall.

Die Insekten, die sich unter der Rinde von Bäumen entwickeln, fressen Gänge in den Rindenbast. Damit unterbrechen sie den Saftstrom im Baumstamm, was die Bäume zum Absterben bringen kann. Sie seien ein Problem in der Forstwirtschaft, so Valerie Findeis, Fachreferentin von den Land- und Forstbetrieben Österreich.

Neues Klima erfordert neuen Wald

Die derzeitigen Probleme der Forstwirtschaft – bedingt durch den Klimawandel – könne man laut Findeis aber mit aktiven Maßnahmen bekämpfen: „Das sind große Herausforderungen. Der beste Weg, dem zu begegnen und sich daran anzupassen, ist eben, dass man aktive Maßnahmen setzt, aktiv die veränderten Bedingungen auch annimmt und hier zum Beispiel Waldumbau betreibt, wo es nötig ist. Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass politische Instrumente so wie der Waldfonds oder der Biodiversitätsfonds hier unterstützend wirken.“

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Hitze- und Dürreperioden machen den österreichischen Wäldern zu schaffen.

Mischwälder statt Monokulturen

Aufforstungs-Initiativen würden laut Greenpeace häufig auf schnell wachsende Monokulturen setzen. Diese Aufforstungsmethoden würden Expertinnen und Experten allerdings durchaus kritisch sehen. Greenpeace erklärte im Gespräch mit noe.ORF.at, dass sich Mischwälder als weitaus widerstandsfähiger erwiesen hätten.

„Sie bieten zudem guten Schutz für eine vielfältige Flora und Fauna und speichern größere Mengen CO2 als reine Monokulturen“, heißt es von der Umweltorganisation. „Beim Absterben geben sie zudem ein Potpourri an Nährstoffe an die Erde zurück, wodurch die Qualität des Bodens und damit auch dessen Kohlenstoff-Speicherkapazität positiv gefördert wird.“