Drei neue Windanlagen sollen entstehen
Arman Kalteis
Arman Kalteis
Wirtschaft

61 Prozent für Windkraft im Weinviertler Sulz

Eine nicht unumstrittene Abstimmung über den Bau von Windrädern ist am Sonntag in Sulz im Weinviertel (Bezirk Gänserndorf) über die Bühne gegangen. 61 Prozent entschieden sich für die Windkraft – auch weil damit ein niedriger Strompreis verbunden ist.

Sechs Cent Strompreis, zuzüglich Netzkosten und Abgaben, garantiert auf 20 Jahre – das war das Angebot des Windkraftunternehmens Ventureal der Brüder Blochberger aus Krumbach in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt). Voraussetzung war ein positives Abstimmungsergebnis. Die Gemeinde Sulz hatte selbst im Vorfeld Werbung gemacht und so entschied sich die Mehrheit dafür.

808 Einwohnerinnen und Einwohner der 1.243-Seelen-Gemeinde votierten mit, 495 gaben ein „ja“ an. Damit dürfen die Windkraftanlagen gebaut werden. Der Preis von sechs Cent gilt für 500 kWh ab Jänner 2024, ab Inbetriebnahme der Windräder sind es 5.000 kWh.

Der Geschäftsführer von Ventureal, Franz Blochberger, spricht in einer ersten Reaktion von einem „Meilenstein“. Dieses Votum sei wichtig für die Energiewende in ganz Österreich. Denn bis 2035 soll die Stromproduktion aus Windkraft verdreifacht werden, es brauche also noch viel mehr Windräder. Mit dieser Abstimmung im Rücken will Blochberger auch anderen Gemeinden, die in Windkraftzonen liegen, ein ähnliches Angebot unterbreiten.

Angebot gelte für jeden Ort

Zwar nicht mit sechs Cent, aber mit acht Cent Strompreis garantiert für 20 Jahre, gelte dieses Angebot für jede interessierte Gemeinde, so Blochberger, der Sulz im Weinviertel als „europäische Energie-Modellregion“ bezeichnet.

Während die Gemeinde mit Bürgermeisterin Angela Baumgartner (ÖVP) an der Spitze das Projekt befürwortet, gibt es auch Widerstand: sowohl von Bürgerinitiativen als auch von der Landes-FPÖ. Deren Abgeordneter Dieter Dorner hatte das Angebot als „Versprechen von Entgelt für Wahlberechtigte“ bezeichnet und davon gesprochen, eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Erwägung zu ziehen.