Rettungseinsatz wegen Rottweiler-Attacke
Thomas Lenger
Thomas Lenger
Chronik

Frau zwei Monate nach Hundeattacke gestorben

Ende Juli sind eine 52-Jährige und ihre beiden Enkel in Wilfleinsdorf (Bezirk Bruck a.d. Leitha) von einem Rottweiler attackiert und schwer verletzt worden. Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist die Frau nun, mehr als zwei Monate später an ihren Verletzungen gestorben.

Zur Attacke durch einen Rottweiler kam es am 26. Juli. Die 52-Jährige und ihre beiden Enkel (zwei und sieben Jahre alt) wurden verletzt. Der Hund soll laut Polizei aus einem Garten auf die Straße gelaufen sein, das Trio angegriffen und mehrfach gebissen haben. Die Hundebesitzerin wurde angezeigt, mehr dazu in Rottweiler-Attacke: Anzeige gegen Hundebesitzerin (noe.ORF.at, 27.7.2023).

Die Großmutter und der zweijährige Enkel wurden in Krankenhäuser geflogen, die Siebenjährige wurde ebenfalls ins Spital gebracht. Die Frau starb am 6. Oktober, bestätigt die Polizei.

Zwei Monate „bergauf, bergab“ auf der Intensivstation

Die zweieinhalb Monate, die die 52-Jährige auf der Intensivstation behandelt wurde, waren für die Familie „einfach nur ein Kampf“, schildert Rajan Hothi, die Nichte der Verstorbenen, im Gespräch mit noe.ORF.at. „Es ging einmal bergauf, einmal bergab, das war seelisch wirklich sehr, sehr belastend“, erzählt Hothi.

Rajan Hothi schildert, wie es der Familie in den vergangenen zweieinhalb Monaten ging

Als die Verletzte am 6. Oktober verstarb, „ist wieder die Welt zusammengebrochen“, sagt die Angehörige, „weil wir dachten, sie ist sehr stark und schafft es vielleicht – aber leider gab es keine guten Nachrichten.“

„Kinder wachen nachts auf: ‚Mama, Hund kommt‘“

Die körperlichen Wunden der beiden Kinder seien mittlerweile verheilt, sagt Hothi, der Zweijährige wurde in den Oberschenkel und den Rücken gebissen, davon seien noch immer tiefe Narben zu sehen. Die seelischen Wunden beschäftigen die Familie aber noch länger: „Das war so ein riesiges Trauma. Wenn die Kinder auf der Straße irgendwo einen Hund sehen, bricht völlige Panik aus, sie wollen sofort die Straßenseite wechseln.“

Rajan Hothi schildert, wie es den beiden Kindern nach der Hundeattacke geht

Auch nachts würden die Kinder sehr unruhig schlafen, „besonders der Zweijährige. Er wacht nachts auf und schreit: ‚Mama, Hund kommt. Mama, Hilfe.‘“

Obduktion angeordnet

Um die Todesursache zu klären, wurde von der Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeordnet, sagt Polizeisprecher Stefan Loidl. Ein Ergebnis liege jedoch noch nicht vor. Die polizeilichen Ermittlungen seien abgeschlossen, damit ist jetzt die Staatsanwaltschaft am Zug. Wann der Fall vor Gericht verhandelt wird, ist noch offen.