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Landwirtschaft

Leichter Rückgang bei Weinernte erwartet

Ersten Schätzungen zufolge wird die Weinernte heuer etwas geringer ausfallen als im langjährigen Durchschnitt. Hauptgrund dafür ist laut Landwirtschaftskammer Niederösterreich das warme Herbstwetter. Die Ausfälle seien jedoch gering.

Der wärmste September und der wärmste Oktober seit Beginn der Messgeschichte haben ihre Spuren auch im Weinbau hinterlassen. Der „sehr warme Herbst“ ist laut Johann Grassl, Weinbaureferent der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, der Hauptgrund für den Rückgang bei der Ernte. Durch das milde Wetter sei die Traubenmenge am Stock insgesamt weniger.

Das sei jedoch noch lange keine Katastrophe, großteils habe man gesunde Trauben geerntet. „Das Drama hätten wir erst ab einem Rückgang von 30 bis 40 Prozent. Davon sind wir in der breiten Masse weit entfernt“, sagt Grassl im Gespräch mit noe.ORF.at.

Noch gibt es für das heurige Jahr keine konkreten Zahlen, diese werden bis Ende November eingemeldet. Nach ersten Rückmeldungen ist aber davon auszugehen, dass die Ernte geringfügig unter dem jährlichen Durchschnitt liegen wird. In Niederösterreich liegt dieser bei rund 1,5 Millionen Hektoliter pro Jahr, so Grassl.

Hagelschäden für Einzelne „sehr tragisch“

Die Ernteausfälle sind natürlich nicht überall gleich. Im Bezirk Krems etwa erlitten einige Winzerinnen und Winzer besonders schwere Hagelschäden – mehr dazu in Hagel zwingt Winzer zu Notlese (noe.ORF.at, 14.9.2023). Das sei für die Betroffenen „sehr tragisch und bitter“, sagt Grassl. In der Gesamtmenge in ganz Niederösterreich würde es sich jedoch wenig niederschlagen. „Winzer bewegen sich in der Natur. Da ist die Ernte einmal mehr und einmal weniger“, meint der Weinbaureferent.

Das Wetter hatte heuer aber bisher auch seine guten Seiten. „Es hat immer rechtzeitig geregnet. Die Nächte im Herbst waren trotzdem kühl“, sagt Grassl. Das habe insbesondere der Qualität des Weines gutgetan. Diese sei „außer Zweifel“ heuer sehr hoch. Man freue sich über „fruchtige Weine mit einer schönen Säure“, so Grassl.