Ortstafel von Pielach
ORF/Thomas Koppensteiner
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Gericht

Bluttat Pielach: Mann nicht zurechnungsfähig

Nach einer Bluttat im April in Pielach bei Melk hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten die Unterbringung des mutmaßlichen Schützen in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt. Laut einem psychiatrischen Gutachten ist der Mann nicht zurechnungsfähig.

Die Verhandlung findet am 21. November statt, sagte der Sprecher der Anklagebehörde, Leopold Bien. Der 42-jährige Mann soll heuer am 20. April den 62-jährigen Partner seiner Mutter mit einer Faustfeuerwaffe in einem Einfamilienhaus in Melk getötet haben. Danach hatte er sich stundenlang auf dem Dachboden verbarrikadiert. Das Areal wurde großräumig abgesperrt, die Sondereinheit Cobra rückte an. Das Opfer wurde von Einsatzkräften aus dem Gebäude gebracht, erlag aber an Ort und Stelle seinen schweren Verletzungen.

Mitglieder der Verhandlungsgruppe Ost versuchten, den 42-Jährigen zum Aufgeben zu bewegen. Währenddessen soll der Mann laut früheren Polizeiangaben mehrmals auf Cobra-Mitglieder gefeuert haben. In der Folge hätten die Beamten Schüsse in Richtung des Mannes abgegeben – „aus offensichtlicher Notwehr“, wie von der Exekutive betont wurde. Letztlich konnte der 42-Jährige festgenommen werde. Er wurde mit leichten Verletzungen in ein Spital gebracht.

In der Folge legte der 42-Jährige ein Geständnis ab. Die Tatwaffe hatte er illegal besessen – mehr dazu in Bluttat in Pielach: Schütze hatte Waffe von Nachbarn (noe.ORF.at; 25.4.2023). Wäre der Mann zurechnungsfähig, müsste er sich wegen Mordes, versuchten Mordes und Widerstandes gegen die Staatsgewalt vor Gericht verantworten.