Der Tatort aufgenommen am Montag, 13. Juni 2022.
APA/TOBIAS STEINMAURER
APA/TOBIAS STEINMAURER
Soziales

Mehr Einsätze: AKUTteam rund um die Uhr verfügbar

Das sogenannte AKUTteam Niederösterreich bietet Unterstützung für Angehörige in extremen Krisenfällen, etwa nach einem Mord oder Suizid. Weil die Zahl der Einsätze deutlich steigt, ist das Team nun rund um die Uhr verfügbar.

Das AKUTteam Niederösterreich wurde im Jahr 2001 gegründet. Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen oder auch Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen bieten Unterstützung für Angehörige in extremen Krisenfällen. Bisher bestand das Team aus 55 Expertinnen und Experten auf Honorar- und Teilzeitbasis, nun gibt es 15 Angestellte mit einem „Rund-um-die-Uhr-Netzwerk“ der psychologischen Betreuung.

Koordiniert wird das AKUTteam von der Rettungsleitstelle Notruf Niederösterreich. Im Jahr 2021 wurden rund 1.000 Einsätze gezählt, 2022 waren es rund 1.200 Einsätze. Heuer dürften es noch mehr werden. „Die Tendenz zeigt einen weiteren Anstieg der Alarmierungszahlen von ca. 35 Prozent“, heißt es in einer Aussendung der zuständigen Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

Budget für AKUTteam deutlich erhöht

Als Gründe für die Steigerungen werden Nachwirkungen der Coronavirus-Pandemie und die derzeitigen wirtschaftlichen Krisensituationen gesehen. Die Landesregierung beschloss daher in ihrer Sitzung am Dienstag, das Budget für das AKUTteam von bisher 400.000 Euro auf 1,375 Millionen Euro zu erhöhen. Die Erhöhung der Förderung sei auf die steigende Anzahl von Einsätzen sowie auf erforderliche organisatorische Umstellungen zurückzuführen, heißt es.

Menschen, die sich plötzlich in extremen Krisensituationen, wie etwa bei plötzlichen Todesfällen im engen Familien- oder Freundeskreis oder bei Gewalttaten wiederfinden, würden professionelle Hilfe brauchen. Das Ziel sei, traumatische Krisen und psychische Folgestörungen bei Betroffenen zu vermeiden, so Teschl-Hofmeister.