Kari Ochsner
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Wirtschaft

Kari Ochsner neuer Industriellen-Präsident

Die Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) hat am Dienstagabend einen neuen Präsidenten gewählt. Kari Ochsner wird Thomas Salzer nachfolgen, der das Amt seit 2015 innehatte. Im Fokus seiner Arbeit stehe die Wettbewerbsfähigkeit, wie er sagte.

Kari Ochsner, wurde Dienstagabend im Rahmen der Ordentlichen Vollversammlung der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) im Haus der Digitalisierung in Tulln gewählt. „Mein oberstes Ziel ist die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Niederösterreich“, so Ochsner in seiner Rede zum Amtsantritt. Der Industriestandort Niederösterreich solle „nicht nur erhalten, sondern auch weiterentwickelt werden“, so Ochsner, „um als attraktiver Ort für Unternehmen aus anderen Bundesländern, ja sogar aus anderen EU- und Nicht-EU-Staaten wahrgenommen zu werden“.

Unterstützt wird Ochsner bei seiner neuen Tätigkeit von einem ebenfalls neu zusammen gesetzten IV-NÖ-Präsidium: Barbara Ascher (Geschäftsführerin Feller GmbH), Andreas Welser (Geschäftsführer Welser Profile) und Johann Eggerth (Managing Director Vetropack Austria). "Unser Ziel ist es, dass hier erfolgreich produziert wird, Arbeitsplätze geschaffen werden und der Wohlstand und die Lebensqualität in diesem Bundesland gesichert bleiben“, kündigte der neu gewählte Industriellen-Chef am Dienstag an.

Neuer IV-Chef kommt aus „Green Energy“-Bereich

Kari Ochsner leitet seit 2008 in fünfter Generation das familiengeführte Industrie-Unternehmen Ochsner Wärmepumpen mit Sitz in Haag (Bezirk Amstetten). Das Unternehmen mit mehreren Standorten in Niederösterreich ist eigenen Angaben zufolge internationaler Technologieführer mit einer Exportquote von 80 Prozent.

Ochsner ist zudem stellverstretender Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG), in der die Beteiligungen der Republik Österreich verwaltet werden, sowie Vize-Präsident des Österreichischen Wärmepumpenverbandes. Ochsner war Trauzeuge von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Ochsner saß 2018 bis 2020 im ÖBB-Aufsichtsrat und wurde später vom damaligen Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) als Eigentümervertreter der Republik nominiert. 2019 zog er auf einem freiheitlichen Ticket ins ÖBAG-Aufsichtsgremium ein.

Vollversammlung der Industriellenvereinigung Niederösterreich
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Kari Ochsner (r.) folgt Thomas Salzer (3.v.l.) als Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich nach

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete Ochsner als „Unternehmer mit großer Tatkraft“. Und das werde es in herausfordernden Zeiten wie diesen auch brauchen, hielt die Landeschefin mit Blick auf Teuerung, Inflation, Energiekosten, schwierige Lohnverhandlungen und hohe Zinsen fest. Mikl-Leitner dankte dem scheidenden Präsidenten Salzer, der sein Amt „immer mit großem Engagement ausgeführt“ habe. Gleichzeitig sprach sich Mikl-Leitner gegen die Forderung nach deutlichen Arbeitszeitverkürzungen aus, die „zu massiven Wohlstandsverlusten für alle“ führen würden.

Vorgänger Salzer: Digitalisierung, Corona und Inflation

Bei der Übergabe zollte Ochsner seinem Vorgänger Thomas Salzer Respekt: „Ich habe immer gesehen, wie Thomas Salzer sich motiviert und uneigennützig eingesetzt hat und über die Parteigrenzen hinaus die Anliegen der Industrie in Niederösterreich erfolgreich vertreten hat.“

Thomas Salzer hatte das Amt acht Jahre lang inne. Die Industrie war während seiner Amtszeit neben Digitalisierung zuletzt auch von der Pandemie, den hohen Energiepreisen, Lieferketten-Problemen, der Inflation sowie vom Fachkräftemangel geprägt. „Aber es war auch eine Zeit des Wandels, der Kreativität und des Troubleshootings“, würdigte IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither Salzers Einsatz für die Industrie.

Er habe die Interessen der Mitglieder mit „Mut, Leidenschaft und Entschlossenheit“ vertreten. Künstliche Intelligenz, Mobilität der Zukunft, neue Wege in der Energieversorgung seien nun einige der großen Zukunftsthemen, so Roither im Vorfeld in einer Aussendung.

Wirtschaft sieht „hohe Innovationskraft“

Mit Ochsner komme ein „erfahrener Unternehmer an die Spitze der IV NÖ, der mit hoher Innovationskraft über den Tellerrand blickt und weiß, worauf es ankommt“, so der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker, in einer Aussendung. Der Obmann der Sparte Industrie, Helmut Schwarzl, freue sich „auf die Zusammenarbeit für die niederösterreichische Industrie gerade jetzt, in einer für unsere Industrie herausfordernden Zeit“.

Die Industrie habe für den Wirtschaftsstandort eine hohe Bedeutung, heißt es in einer Aussendung der Wirtschaftskammer. Ecker und Schwarzl danken auch dem scheidenden IV-Präsidenten Salzer „für seine stets klaren Worte sowie die intensive, wertschätzende und vertrauensvolle Zusammenarbeit“.