Überfüllter Zug ÖBB voller Zug Sujet
ORF/Tobias Mayr
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Verkehr

Klimaticket: Erfolg mit Schattenseiten

Das Klimaticket ist zwei Jahre nach seiner Einführung immer noch beliebt. Die große Nachfrage hat aber auch ihre Schattenseiten. Die Fahrgäste kritisieren vor allem Verspätungen sowie überfüllte Züge.

Genützt wird das Klimaticket vor allem zur Fahrt in die Arbeit, zur Schule oder Uni, aber auch in der Freizeit – und das immer öfter. Zum Start im September 2022 wurden 35.000 Klimatickets im Verkehrsverbund Ost-Region verkauft. Ein Jahr später ist die Nachfrage um fast 50 Prozent gestiegen – auf mehr als 51.000 Tickets.

Das Klimaticket für ganz Österreich ist aktuell in der Ostregion 150.000-mal im Umlauf, in ganz Österreich wird es 260.000-mal genützt. Das flächendeckende Parkpickerl in Wien sowie die Spritpreise sind für viele ein zusätzliches Argument für ein Umsteigen vom Auto auf die „Öffis“.

Knapp 1.100 Euro kostet das Klimaticket für ganz Österreich. Im Verkehrsverbund Ost-Region zahlt man pro Jahr 860 Euro für ein Standardticket ohne Ermäßigung. Trotz hoher Inflation sind die Preise seit dem Start gleich geblieben, betont Karin Zipperer, Sprecherin der VOR-Geschäftsführung: „Wir bleiben beim Preis auf dem Niveau, wo wir jetzt sind. Nichtsdestotrotz haben wir das Angebot in der Ostregion, vor allem im Bahnverkehr um sechs Prozent verbessert für unsere Fahrgäste.“

ÖBB: „Problem mit der Fahrzeugverfügbarkeit“

Die große Nachfrage nach dem Ticket hat aber auch seine Schattenseiten. Die Fahrgäste kritisieren vor allem Verspätungen sowie überfüllte Züge. „Wir wissen, dass wir zum Teil nicht die Qualität bieten können, die wir natürlich selbst gerne wollen. Wir haben zum Teil auch ein Problem mit der Fahrzeugverfügbarkeit“, so ÖBB-Sprecher Christopher Seif.

„Das begründet sich darin, dass wir unsere Fahrzeuge natürlich regelmäßig warten müssen und durch die Lieferschwierigkeiten der Firmen nicht immer die Materialien und die Ersatzteile zur Verfügung haben“, so Seif. Die ÖBB investieren in den nächsten Jahren fünf Milliarden Euro in neue Züge und acht Milliarden Euro in neue Schienen. Entlastung bringe aktuell etwa die fertiggestellte Pottendorfer Linie, so Seif, die mehr Verbindungen Richtung Süden ermöglicht.