ÖBB-Zug Baureihe 4020 auf der Nordban
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Verkehr

Nordbahn: Ärger über ständige Zugausfälle

Pendlerinnen und Pendler ärgern sich über regelmäßige Verspätungen und Zugausfälle auf der Nordbahnstrecke. Die Nordbahn sei überhaupt Spitzenreiter, wenn es um Unpünktlichkeit gehe, heißt es von Betroffenen. Die ÖBB begründen die Situation mit unplanbaren Störungen.

Von täglichen Zugausfällen auf der Nordbahn berichten verzweifelte Pendler. Man habe Verständnis dafür, dass es bei Unfällen, Schäden oder Unwetter hin und wieder zu Zugausfällen kommen kann, dies sei aber keine Notsituation, sondern einfach nur schlechte Planung, kritisiert ein Betroffener gegenüber noe.ORF.at.

Außerdem würden die Zugausfälle erst ziemlich knapp bekannt gegeben. So erfahre man in der App am Vormittag noch nicht, dass die Züge am frühen Nachmittag nicht fahren würden. Wenn ein reibungsloser Bahnbetrieb nicht gewährleistet werden könne, dann müsse man wenigstens die Ausfälle zeitgerecht bekannt geben, damit die Betroffenen planen könnten, ärgert sich ein Pendler.

Vermehrt Fälle von Vandalismus

Die ÖBB erklären die Zugausfälle und Verspätungen mit derzeit vermehrt auftretenden unplanbaren Störungen. Dabei handle es sich nicht um regelmäßige Wartungsarbeiten, sondern zum Beispiel um Fälle von Vandalismus oder technische Gebrechen. Das sei gerade in der Ostregion vermehrt ein Thema.

Erschwert werde die Situation zusätzlich durch stockende Lieferketten bei Ersatzteilen. Das betreffe sowohl elektronische als auch mechanische Teile, die von Seiten der Lieferanten nicht in der geplanten Geschwindigkeit geliefert und damit von den ÖBB nicht rechtzeitig eingebaut werden können.

Einschränkungen bis Ende Jänner

Um komplette Zugausfälle aufgrund dieser Lieferengpässe zu vermeiden, fahren die Züge teilweise mit reduzierter Wagenlänge, heißt es seitens der ÖBB. Man bitte die Reisenden für die entstehenden Unannehmlichkeiten um Entschuldigung. Um die Situation zu verbessern, habe man bereits die Schichten in den Werkstätten aufgestockt, um die Reparaturarbeiten zu beschleunigen und die Zuggarnituren wieder rasch auf Schiene zu bringen, so die Auskunft der ÖBB.

Die Einschränkungen werden bis voraussichtlich Ende Jänner dauern, der verfügbare Fahrzeugbestand soll schrittweise wieder erhöht werden. Langfristig soll die Anschaffung neuer Züge das Problem lösen. Für die Ostregion wurden neue Cityjet-Doppelstockzüge bestellt. Doch darauf müssen die Pendlerinnen und Pendler noch etwas warten. Diese werden nämlich erst voraussichtlich zum Fahrplanwechsel 2026 auf Schiene gehen.