Politik

Wirtshausprämie mit Neujahr gestartet

Mit Jahresbeginn kann in Niederösterreich um Unterstützung im Rahmen eines vier Millionen Euro schweren Pakets für Gastronomie und Tourismus, darunter auch die Wirtshausprämie, angesucht werden. Ein Betrieb kann bis zu 100.000 Euro Förderung erhalten.

Die Wirtshausprämie wird – wie von der schwarz-blauen Landesregierung im Herbst präsentiert – nach dem Vorbild Tirols übernommen. Dabei wird in Orten, in denen die Verpflegungssituation gefährdet ist, eine einmalige Unterstützung in der Höhe von 10.000 Euro für die Neueröffnung oder Übernahme des einzigen Gasthauses in der Gemeinde gewährt. Voraussetzung ist ein „regionales Speisen- und Getränkeangebot“.

Den größten Teil des Fördervolumens macht einer Aussendung des Landes zufolge die Gastgeber-Förderung 2024 für Modernisierung und Attraktivierung von Gastronomie und Hotellerie aus. Der Zuschuss beträgt bis zu 20 Prozent des Investitionsvolumens, maximal 40.000 Euro.

Unterstützung gibt es im Zuge dieser Förderung etwa für einen neuen Gastgarten, die Einrichtung der Gaststube und energieeffiziente Küchengeräte. Weiters gibt es eine Gründungs- und Übernahmeförderung sowie Services und Beratungen durch die Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Jedes dritte Gasthaus geschlossen

Um Förderung können Klein- und Mittelbetriebe der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, also Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie Campingbetriebe und Betriebe der Privatzimmervermietung, ansuchen. Bis zur Ausschöpfung des verfügbaren Budgets, längstens aber bis Ende 2024, können Anträge über das Wirtschaftsförderungsportal des Landes Niederösterreich gestellt werden.

Das Land wolle einen „Beitrag leisten, um die Wirtshauskultur mit gezielten Förderungen zu stärken“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in der Aussendung. Denn „das klassische Wirtshaus in Niederösterreich ist unter Druck. In den vergangenen knapp 25 Jahren hat jedes dritte Gasthaus in unserem Bundesland geschlossen“, so Mikl-Leitner.

Kritik an Wirtshausprämie

Im Vorfeld sorgte die Wirtshausprämie für Kritik, weil nur Wirtshäuser mit „regionalem Speisen- und Getränkeangebot“ gefördert werden sollen. Das Satireportal Tagespresse verschickte im Frühjahr Fake-Briefe an Gastronomen, unter anderem mit der Empfehlung, ein „Gabalier-Fleischlaberl“ auf die Karte zu setzen.

Die FPÖ Niederösterreich leitete daraufhin rechtliche Schritte gegen das Satireportal ein, scheiterte damit allerdings einstweilen vor dem Oberlandesgericht Wien – mehr dazu in Tagespresse: FPÖ scheitert mit einstweiliger Verfügung (noe.ORF.at; 28.8.23).