Blick auf Feuerwerk in Perchtoldsdorf
Reuters/Leonhard Foeger
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Chronik

Einsatzkräfte für Silvesternacht gerüstet

Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettung und Polizei sind in der Silvesternacht in Niederösterreich im Einsatz. Sie hoffen auf einen ruhigeren Jahreswechsel als noch vor einem Jahr. Zuletzt war die Terrorwarnstufe auch in Niederösterreich erhöht worden.

Das Team der Freiwilligen Feuerwehr in St. Pölten stellte sich auf eine durchaus einsatzreiche Nacht ein. „Die Silvesternacht ist dafür bekannt, dass es durch Feuerwerke zu Bränden kommt, seien es Thujen oder Feuerwerksbatterien, die abgeschossen wurden und wieder zu brennen beginnen. Da sind unsere Einsatzkräfte am meisten gefordert“, sagte Mateusz Fryn, Kommandant-Stellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr St. Pölten-Stadt. Ein Bereitschaftsteam befindet sich im Feuerwehrhaus und feiert dort mit den Familien den Jahreswechsel, alle anderen Mitglieder seien auf Abruf.

Auch die Polizei ist in der Silvesternacht verstärkt präsent. Die Vorbereitungen würden schon seit Wochen laufen, sagte der Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, Johann Baumschlager. „Wir haben drei Aufgabenbereiche zu erfüllen: die Überwachung der Silvesterpfade plus der Hotspots, wo die Polizei immer wieder einschreiten muss, die Sicherung der Teilnehmer dieser Silvestermeilen und die Überwachung des Pyrotechnikgesetzes.“

Polizei: „Sind gut aufgestellt“

In ganz Österreich gilt derzeit die zweithöchste Terrorwarnstufe, dementsprechend habe man die Überwachungsmaßnahmen verstärkt, so Baumschlager. 60 Beamte aus Niederösterreich sind etwa beim Silvesterpfad in Wien im Einsatz. „Die Schnellen Reaktionskräfte sind verstärkt worden, es sind sprengstoffkundige Organe und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung unterwegs. Wir sind gut aufgestellt und hoffen auf eine ruhigere Nacht als voriges Jahr“, sagte der Polizeisprecher gegenüber noe.ORF.at.

Beim Roten Kreuz in Niederösterreich sind in der Silvesternacht rund 400 großteils ehrenamtliche Mitglieder im Einsatz. Man rechnet vor allem mit Unfällen im Zusammenhang mit Feuerwerken. Von großer Nervosität ist beim Besuch von noe.ORF.at in der Bezirksstelle in St. Pölten aber nichts zu spüren. „Grundsätzlich ist es ein Dienst wie jeder andere und es kann wie sonst an jedem anderen Tag etwas passieren“, sagte Sanitäterin Fiona Meindorfer. „Man hat vor jedem Einsatz Respekt und es ist uns bewusst, dass zu Silvester mit der Pyrotechnik ein größeres Risiko besteht.“

Zwei Tote und mehrere Verletzte im Vorjahr

Im Vorjahr war die Silvesternacht für die Einsatzkräfte alles andere als ruhig verlaufen. Bei einer Explosion einer Kugelbombe in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) war ein 18-Jähriger ums Leben gekommen, ein Gleichaltriger starb wenige Tage später im Krankenhaus. Zwei weitere Personen wurden bei dem Vorfall verletzt. In Lichtenau (Bezirk Krems) wurde ein 16-Jähriger schwer verletzt, ein Riesenböller hatte zu früh gezündet. Der Jugendliche überlebte nur knapp – mehr dazu in Böller explodiert: Jugendlicher warnt vor Gefahr (noe.ORF.at; 23.10.2023).

In Summe verzeichnete Notruf Niederösterreich in der Silvesternacht vor einem Jahr 346 Rettungseinsätze, Polizei und Feuerwehr berichteten zudem von mehreren Bränden – mehr dazu in noe.ORF.at (1.1.2023).