Mank Tempo 50 Ortsgebiet
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Verkehr

Tempo 30 statt 50 spaltet die Bevölkerung

Aktuell wird viel über eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h im Ortsgebiet diskutiert. In der Bevölkerung sieht man das Thema teilweise sehr positiv. Ein flächendeckendes Tempolimit im ganzen Ortsgebiet dürfte laut einer ÖAMTC-Studie aber eher abgelehnt werden.

In der Schulstraße, direkt im Zentrum von Mank im Bezirk Melk, wo viel Verkehr ist und gleichzeitig oft Kinder und Jugendliche zu Fuß unterwegs sind: Dort soll laut Verkehrskonzept der Gemeinde bestenfalls noch dieses Jahr eine 30er-Zone entstehen. Autos müssen dann statt der üblichen 50 km/h im Ortsgebiet ihre Geschwindigkeit reduzieren, was vor allem Sicherheit für alle jene bieten soll, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.

Bei einer kurzen Umfrage von noe.ORF.at im Ortskern zeigt sich, dass viele diese Maßnahme begrüßen: „Ich habe Enkelkinder und fahre gerne mit ihnen mit dem Rad. Das ist natürlich viel sicherer, wenn die Autos ein bisschen langsamer fahren“, so Martina Punz aus Mank. Autofahrer sollten in diesem Punkt etwas eingeschränkt werden, so auch Roman Punz aus St. Leonhard am Forst: „Ich finde, hier muss Fußgängern und Radfahrern Vorrang gegeben werden.“

Nur 14 Prozent finden aktuelles Tempo zu schnell

Bei einer aktuellen und für Österreich repräsentativen Umfrage des ÖAMTC zeigt sich ein gänzlich anderes Bild. Konkret wird hier um eine flächendeckende Ausrollung von Tempo 30 im gesamten Ortsgebiet gefragt: Eine klare Mehrheit spricht sich in dieser Befragung dagegen aus. 80 Prozent empfinden 50 km/h als angemessen, lediglich 14 Prozent denken, das ist zu schnell. Zwei Drittel der Befragten halten eine generelle Absenkung für eine schlechte oder sehr schlechte Idee.

Derzeit im Gespräch ist aber hauptsächlich eine einfachere Umsetzbarkeit einer Tempo-Reduktion an ganz bestimmten, neuralgischen Punkten: Also etwa rund um Kindergärten, Schulen oder Seniorenheime. Mank ist nur eine Gemeinde von vielen in Niederösterreich, die derzeit eine Tempo-30-Zone planen.

Neue Novelle für einfachere Umsetzung

Die Bundesregierung hat sich deshalb auf eine Novelle der Straßenverkehrsordnung geeinigt, die jetzt in Begutachtung ist, bei der es Gemeinden vereinfacht werden soll, das Tempolimit zu reduzieren – mehr dazu in Tempo 30 im Ort: Lob für Änderung (noe.ORF.at; 18.01.2023).

Bei einer diesbezüglichen Umfrage auf noe.ORF.at zeigt sich wiederum (Stand 18.01., 18.00 Uhr): 40 Prozent sprechen sich flächendeckend für Tempo 30 aus, sodass generell im ganzen Ortsgebiet Geschwindigkeit reduziert wird. 45 Prozent wollen das nur an gewissen Orten, etwa vor Schulen. Nur die wenigsten (nämlich 15 Prozent) erachten die aktuelle Höchstgeschwindigkeit, nämlich 50 km/h, im gesamten Ortsgebiet als am sinnvollsten.