Brand Wiener Neustadt
FF Wiener Neustadt
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Chronik

Alle sieben Minuten ein Feuerwehreinsatz

Die niederösterreichischen Feuerwehren sind im Vorjahr zu 72.678 Einsätzen ausgerückt, das bedeutet einen Einsatz alle sieben Minuten. 6,65 Millionen freiwillige Arbeitsstunden wurden 2023 aufgewendet, hieß es bei der Bilanz am Dienstag.

Durchschnittlich alle sieben Minuten rückt in Niederösterreich eine Freiwillige Feuerwehr aus. 2023 hatten die Florianis deutlich mehr zu tun als im Jahr davor, betonte der niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner am Dienstag bei einer Pressekonferenz. „Elf Prozent an Mehrleistung ist doch eine gewisse Herausforderung für die Feuerwehren – in einer Zeit, in der sich doch viele zurückziehen und dem Egoismus frönen", so Fahrafellner.

Bei der Feuerwehr keine Spur von Egoismus: 2023 wurde die 100.000er-Marke bei den Mitgliedern überschritten. Außerdem wird die Feuerwehr immer weiblicher. Es gab im vergangenen Jahr einen Zuwachs von acht Prozent – insgesamt ist rund jedes zehnte Mitglied eine Frau.

Vom Brand im Spital bis zum Wetterchaos

Besonders fordernde Einsätze waren 2023 etwa das Feuer im Landesklinikum Mödling mit drei Toten im Mai, ein Großbrand in der Bösendorfer-Klavierfabrik in Wiener Neustadt im September oder der Wintereinbruch und das daraus resultierende Verkehrschaos Anfang Dezember. Massive Zuwächse gab es 2023 etwa auch bei den Schadstoffeinsätzen.

Für diese und zehntausende weitere Einsätze wendeten die 100.730 Mitglieder rund 6,65 Millionen Stunden auf. Fast jede dieser Stunden sei von großer Bedeutung gewesen, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Dienstag. „Fast sage ich deshalb, weil da natürlich auch Einsätze dabei waren, die Klimakleber betreffen. Und die Feuerwehr hat Wichtigeres zu tun als Aktivisten von der Straße lösen.“

2024: Blackout-Vorsorge als Schwerpunkt

Auch 2024 haben die Feuerwehren viel vor. Ein Schwerpunkt ist die Blackout-Vorsorge. Die Katastrophenschutz-Pläne der Gemeinden sollen überarbeitet werden. „Es gibt nichts Schlimmeres als einen Stromausfall, auf den wir nicht entsprechend vorbereitet wären. Deswegen brauchen wir auch hier die Feuerwehren, weil diese die Drehscheiben sind“, so der für die Feuerwehren zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Mit 460 Notstrom-Aggregaten würden die Feuerwehrhäuser zu „Sicherheitsinseln“, dazu gebe es insgesamt 36 leistungsstarke fahrbare Notstrom-Aggregate, so Pernkopf.

Zudem sollen heuer neue Einsatzfahrzeuge und Drehleitern angeschafft werden. Die Fahrzeugfördersätze wurden mit Jahresbeginn um 25 Prozent angehoben – mehr dazu in Höhere Förderung für Feuerwehr-Fahrzeuge (noe.ORF.at; 11.01.2024). „Bei der Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges zur Brandbekämpfung gibt es nun 100.000 Euro statt bisher 80.000 Euro an Förderung“, sagte Mikl-Leitner.