Peter Loidolt war zunächst in der Wirtschaft tätig, 1981 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Renate den Kulturverein Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) und in weiterer Folge 1988 die Festspiele Reichenau, die als künstlerisch und wirtschaftlich erfolgreiches Kulturprojekt galten. 15 Jahre lang fungierte er zudem als Obmann des Vereins Theaterfest Niederösterreich, aus dem die Festspiele später jedoch austraten.
Für die Produktionen in Reichenau steuerte Loidolt auch die Bühnenbilder bei. Nach Vorwürfen durch den Rechnungshof legte das Ehepaar Loidolt 2021 die Intendanz zurück, die Festspiele wurden von der NÖ Kulturwirtschaft übernommen. Maria Happel wurde in der Folge neue Leiterin des Festivals.
Loidolt war u. a. Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Niederösterreich sowie des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst. Das Intendantenpaar erhielt 2019 zudem die Marietta-und-Friedrich-Torberg-Medaille, eine Auszeichnung der Israelitischen Kultusgemeinde – mehr dazu in Torberg-Medaille für Reichenau-Intendanten (4.10.2019; noe.ORF.at).
Festspiele Reichenau „zu dem gemacht, was sie sind“
Das Ehepaar habe die Festspiele „zu dem gemacht, was sie sind“, hieß es in einer Reaktion der Festspiele Reichenau. „Durch Peter Loidolt habe ich in Reichenau meine künstlerische Heimat gefunden“, sagte die aktuelle Intendantin Maria Happel, „auf diesem Fundament baut meine jetzige Arbeit auf, und ich bin ihm sehr dankbar dafür. Mein Mitgefühl in diesen schweren Stunden gilt der Familie, insbesondere Renate Loidolt.“
Leben und Werk des „herausragenden Theatermachers“ seien „untrennbar mit der Kulturlandschaft Niederösterreichs verbunden“, hieß es in einer Aussendung des Landes. „Mit Peter Loidolt verliert Niederösterreich einen wahren Kulturpionier und Visionär, dessen unermüdlicher Einsatz und künstlerisches Talent die Festspiele Reichenau zu einem strahlenden Juwel unserer Kulturlandschaft gemacht haben“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
„Peter Loidolt war ein Visionär und hat mit Courage und Konsequenz Reichenau mit seinen Festspielen über Jahrzehnte zu einem Zentrum der heimischen Theaterwelt gemacht“, sprach auch Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ihr Beileid aus. „Mit Jahrhundertwendetheater, Schauspiellieblingen und einem außergewöhnlichen Ambiente gelang die Gründung einer Institution, die Jahr für Jahr für große Publikumsresonanz sorgte. Peter Loidolt hat einen kleinen Ort in einen pulsierenden Sommerkulturbetrieb gewandelt und damit die hiesige Kunst- und Kulturlandschaft belebt und bereichert.“