Die Jubilarin zeigte sich angesichts der Gratulantenschar „eigentlich überwältigt“. „Sehr warm ums Herz“ sei ihr angesichts der Feier geworden, betonte Mikl-Leitner bei ihrem Statement im Klosterneuburger Stiftsrestaurant. Ein großes Geschenk sei, dass ihre 87-jährige Mutter an ihrer Seite sein könne. Hervorgestrichen wurden von der Landeschefin mit einem Blick in den politischen Rückspiegel „all die wunderbaren Begegnungen“ mit Wegbegleitern und der Bevölkerung.
Auf die kommenden Jahre blicke sie als „grenzenlose Optimistin“ zuversichtlich voraus. „Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann in Zukunft mehr Wertschätzung in der Politik und vor allem auch gegenüber der Politik.“
Biographie anhand von Anekdoten erzählt
Launig und reich an Anekdoten verlief die von Schauspielerin Kristina Sprenger moderierte Interviewrunde. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hielt dabei fest, dass er bereits die „ganze Bandbreite der Hanni kennenlernen durfte“, von der Tätigkeit in der Landespartei in Niederösterreich bis hin zur aktuellen Konstellation. Attestiert wurde der Landeschefin auch eine gewisse Hartnäckigkeit: „Ich kenne kaum jemanden, der so in der Lage ist, zu jeder Tages- und Nachtzeit anzurufen, wenn ihr etwas wichtig ist.“
Glückwünsche aus vielen Bereichen
Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) blickte darauf zurück, dass er seine spätere Nachfolgerin Mikl-Leitner vor 32 Jahren bei einer Buchpräsentation im Wienerwald kennengelernt habe. Die „quicke, lebendige Weinviertlerin“ sei „plötzlich aufgetaucht“. In der Folge habe sich das politische Engagement der heutigen Jubilarin ergeben. Sie ist derzeit die einzige Frau an der Spitze eines Bundeslandes.
Mikl-Leitner griff den Ball in ihrer Rede auf und betonte, dass Pröll quasi „schuld“ an ihrem Polit-Engagement sei: „Ein herzliches Danke, ich hab’ viel von dir gelernt!“ Neben Gesundheit und Kraft wünschte Pröll seiner Nachfolgerin auch, dass es ihr gelingen möge, „zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Schritt in die richtige Richtung zu setzen“.
Auf die anhaltende „intensive Kooperation“ zwischen Niederösterreich und der Bundeshauptstadt in verschiedenen Bereichen verwies Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) zeigte sich nicht zuletzt von Mikl-Leitners Arbeitsethos angetan.
Langes Anstehen bei Gratulationen
Ihren tatsächlichen runden Geburtstag am 9. Februar hatte Niederösterreichs Landeshauptfrau im Kreise der Familie am Freitag gefeiert. Ursprünglich hatte sie auch gar nicht im größeren Rahmen feiern wollen, hieß es im Vorfeld von der Landes-ÖVP. Die Liste jener Personen, die sich am Rosenmontag am Stiftsareal in Klosterneuburg ein Stelldichein gaben, war dann aber durchaus lang.
Bundespräsident a.D. Heinz Fischer (SPÖ) sowie die ehemalige Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein fanden sich in der drittgrößten Stadt Niederösterreichs ein. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer, der steirische Landeschef Christopher Drexler (beide ÖVP) sowie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) besuchten das Fest. Seitens der Bundesregierung waren die ÖVP-Ministerriege und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) mit von der Partie.
Mikl-Leitner feiert 60. Geburtstag
Etwa 2000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport sind gekommen. Anstelle von Geschenken rief die Landeshauptfrau zu Spenden an zwei Organisationen auf, die Kinder in Not unterstützen.
Gekommen waren neben zahlreichen aktiven und ehemaligen Landespolitikern u.a. auch Diözesanbischof Alois Schwarz, das Magier-Paar Thommy Ten und Amelie van Tass sowie Familie und Freunde der Landeschefin. Pianist Rudolf Buchbinder spendierte der Jubilarin ein umjubeltes Geburtstagsständchen.
Klimaprotest im Vorfeld
Die politische Interviewrunde im Stiftsrestaurant Leopold stellte gemeinsam mit den öffentlichen Glückwünschen der Familie den offiziellen Part der Veranstaltung dar. Danach nahm ein zum Teil auch im Freien angelegtes Geburtstagsfest der Landeshauptfrau unter Blasmusikklängen seinen Lauf.
Begleitet wurde die Feier von einem Klimaprotest in Klosterneuburg. Fünf Personen klebten sich Montagfrüh auf der Straße fest, insgesamt versammelten sich bis zu zehn Aktivistinnen und Aktivisten. Die Kundgebung auf der B14 dauert fast fünf Stunden.