Für Alexander Bernhuber und Lukas Mandl ist der EU-Wahlkampf nichts Neues. Schon 2014 und 2019 schickte die ÖVP Niederösterreich Mandl ins Rennen. 2017 wechselte der aus Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) stammende Politiker vom Landtag ins Europaparlament. Er arbeitet als „menschliche Brücke im Europaparlament“, wie er sagt.
„Innere und äußere Sicherheit sowie Wirtschaft und Arbeitsmarkt stehen im Zentrum meiner Arbeit. Hier braucht es zur Überwindung der Krisen von Migration bis Teuerung ein Anknüpfen an die bisherige Arbeit, Erfahrung und parlamentarische Gestaltungskraft“, so Mandl. Derzeit ist die ÖVP mit sieben Abgeordneten im EU-Parlament vertreten. 2019 erreichte die Volkspartei bei der EU-Wahl in Österreich 34,6 Prozent der Stimmen, in Niederösterreich sogar 40,1 Prozent.
Alexander Bernhuber aus Kilb (Bezirk Melk) ist seit 2019 Abgeordneter zum Europäischen Parlament und vertritt als österreichweiter Spitzenkandidat des Bauernbunds die Landwirtschaft auf EU-Ebene. Er will „eine starke Stimme für Niederösterreich, für die Menschen im ländlichen Raum und vor allem für die Landwirtschaft und die junge Generation“ sein, wie er sagt. „Viele Entscheidungen, die in Brüssel und Straßburg getroffen werden, haben große Auswirkungen auf unseren Alltag, unsere tägliche Arbeit als Landwirte, darum müssen wir mit am Verhandlungstisch sitzen“, so Bernhuber.
Lopatka als Spitzenkandidat, Karas nicht mehr auf Liste
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will, „dass die EU mehr performt und weniger vernormt“. Mandl und Bernhuber hätten in der Vergangenheit „unter Beweis gestellt, dass sie bei jeder Entscheidung, die sie im Europäischen Parlament treffen, die Anliegen der Menschen in unserem Land und die Herausforderungen und Chancen Niederösterreichs in den Mittelpunkt stellen“, so die Landeshauptfrau. Für Landesgeschäftsführer Matthias Zauner sei es „nur logisch“, dass sich Mandl und Bernhuber der Wiederwahl stellen. „Sie sind die Stimmen der breiten Mehrheit der Mitte in Brüssel und Straßburg“, so Zauner.
Die Bundes-ÖVP ernannte am 15. Jänner Reinhold Lopatka als Spitzenkandidat für die EU-Wahl. Dies wurde einstimmig vom Bundesparteivorstand der Volkspartei beschlossen. Der 63-jährige frühere Staatssekretär und derzeitige außenpolitische Sprecher der ÖVP setzt unter anderem auf mehr Bürgernähe und Kampf gegen illegale Migration als Kernthemen. Nicht mehr auf der Liste findet sich der bekannteste bisherige ÖVP-EU-Mandatar, der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas. Der ÖVP-Politiker aus Ybbs (Bezirk Melk) tritt wegen Differenzen mit der Parteiführung nicht mehr an.
Die Kandidatenliste der ÖVP NÖ zur EU-Wahl:
- Alexander Bernhuber, geb. 1992, aus Kilb (Bezirk Melk)
- Lukas Mandl, geb. 1979, aus Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg)
- Eva Dohalova, geb. 1995, aus Hohenau an der March (Bezirk Gänserndorf)
- Christina Eisenhut, geb. 1989, aus Kirchberg an der Pielach (Bezirk St. Pölten)
- Sarah Fock, geb. 2000, aus Mödling
- Diether Schiefer, geb. 1947, aus Waidhofen an der Thaya
- Gerald Spiess, geb. 1980, aus Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt)
- Michael Stellwag, geb. 1991, aus Natschbach-Loipersbach (Bezirk Neunkirchen)
- Isabella Zimmermann, geb. 1946, aus Laxenburg (Bezirk Mödling)