Durch Österreich fahren viele Transit-Lkw. Bei Biedermannsdorf waren im Vorjahr 4,5 Mio. Lastwagen unterwegs. Das sind zwar um 90.000 weniger als 2022, aber im Vergleich zu vor zehn Jahren sind es um fast eine halbe Million Lkw mehr.
Auf Platz zwei liegt die A1 bei St. Pölten und der Tunnel Vösendorf (Bez. Mödling) auf der A1 mit jeweils rund vier Millionen Lkw. Auf der A21 bei Brunn am Gebirge (Bez. Mödling) wurden 3,7 Mio. Lkw gezählt, auf der A4 bei Mannswörth (Bezirk Bruck/Leitha) 3,4 Millionen.
Die Erhebung beruht auf Zählstellen der Asfinag, die der VCÖ ausgewertet hat. Bei 61 von 65 dieser Stellen im Bundesland nahm der Lkw-Verkehr im Vorjahr ab, bei vier waren hingegen mehr Lastwagen unterwegs. Der Ausbau von Autobahnen und Schnellstraßen bringe nur noch mehr Lkw-Verkehr nach Niederösterreich, warnt der VCÖ.
Forderung nach mehr Schiene
„Ein großer Transit-Lkw nutzt die Straße so stark ab wie rund 60.000 Pkw. Mit zunehmendem Lkw-Verkehr nehmen auch Straßenschäden zu, was wiederum zu Baustellen und in der Folge zu mehr Staus führt. Zudem bedeuten mehr Lkw mehr Abgase und Lärm für Anrainerinnen und Anrainer“, so VCÖ-Verkehrsexpertin Katharina Jaschinsky.
Der VCÖ fordert deswegen, dass mehr Güter mit dem Zug transportiert werden und mehr Unternehmen betriebliche Gleisanschlüsse bekommen. Auch für mehr Lkw-Kontrollen spricht sich der Verkehrsclub aus. So könnte auch das Unfallrisiko durch Lkw – wegen technischer Mängel, Überladungen oder Nichteinhalten von Lenk- und Ruhezeiten – reduziert werden – mehr dazu in Lkw-Unfälle: Bundesweit meiste Tote in NÖ (noe.ORF.at; 24.2.2024).
Traun am stärksten betroffen
Der „LKW-Hotspot“ ist im vergangenen Jahr in Oberösterreich gelegen. Die Westautobahn A1 bei Traun war der Straßenabschnitt mit dem meisten Lkw-Verkehr, wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Asfinag-Daten zeigt. Dort ratterten rund 5,2 Millionen Lastwagen über die Straße. Das waren zwar um 250.000 Lkw weniger als im Vorjahr, allerdings um rund eine halbe Million mehr als vor zehn Jahren.