Auf dem Parkplatz vor dem Roadhouse in Ybbs herrschte am Dienstagabend reges Kommen und Gehen. Zahlreiche Gäste, die am Freitag und Samstag das endgültige Aus des Kultlokals am Standort bei der Autobahnabfahrt gefeiert hatten, brachten Erinnerungsstücke zurück, die sie in den rauschenden Partynächten ergattert hatten: vom Bierglas, einer Sitzbank und Plakaten bis hin zu Schildern mit der Aufschrift von Getränkemarken.
Interviews wollten die Betroffenen nicht geben – auch nicht jener junge Mann, der den vermeintlichen „Stierkopf“ entwendet hatte. Mittlerweile stellte sich heraus, dass es sich dabei um ein Gnu handelt. „Es war eine blöde Geschichte“, hielt sich der Partygast gegenüber noe.ORF.at knapp. Mit der Rückgabe des „Souvenirs“ und einer Spende für eine Charityaktion ist die Sache für ihn nun aber erledigt.
Kameras zeichneten Diebstahl auf: 50 Beschuldigte
Insgesamt hätten rund 50 Personen Schilder, Dekostücke und den besagten Tierkopf, der an einer Wand hing, aus dem Roadhouse gestohlen, sagte Roadhouse-Betreiber Gerhard Buchinger. Dachziegel wurden heruntergeschossen, ein Fernseher beschädigt, im Klo wurden Fliesen abmontiert. In dem Lokal sind laut Buchinger 22 Kameras installiert, die das Geschehen aufgezeichnet haben. Man wisse somit sehr genau, wer welche Dinge gestohlen oder beschädigt habe.
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Das Roadhouse hatte am Sonntag auf Facebook eine Art Fahndungsaufruf veröffentlicht und den Dieben ein Angebot gestellt. Falls die gestohlenen Dinge am Dienstag zwischen 17.00 und 19.00 Uhr persönlich zurückgebracht werden, werde man von einer Anzeige bei der Polizei absehen, hieß es in einem Posting – mehr dazu in Roadhouse will gestohlene „Souvenirs“ zurück (noe.ORF.at; 12.3.2024).
Spenden für Charityaktion
Das Angebot sei gut angenommen worden, so Buchinger im Gespräch mit noe.ORF.at. „Der Aufruf war sensationell. Es sind Leute über Leute. Sie nehmen sogar kleine Geschenke mit, entschuldigen sich dafür und es wird großartig in die Charitybox gespendet.“ Die Spenden sollen der Stiftung der Gemeinde Bergland (Bezirk Melk) zugute kommen, so der Roadhouse-Betreiber.
Das Kultlokal direkt bei der Autobahnabfahrt Ybbs schloss nach 24 Jahren für immer seine Tore. An dem Standort ist eine Tankstelle mit E-Ladestationen geplant. Gespräche mit Interessenten für das Gebäude laufen. Tatsächlich könnte das Roadhous abgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden.