Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf in Mistelbach, Außenansicht
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Gesundheit

Mistelbach: SPÖ startet Petition gegen HNO-Pläne

Dass die HNO-Abteilung des Landesklinikums Mistelbach auf den Betrieb einer Tagesambulanz reduziert werden soll, lässt politisch weiter die Wogen hochgehen. Die SPÖ Niederösterreich startete nun eine Petition, um gegen die Pläne vorzugehen.

Ab dem 1. Mai soll die HNO-Abteilung des Landesklinikums Mistelbach in der Form, wie es sie jetzt noch gibt, Geschichte sein. Wer sich dann beispielsweise einer Mandeloperation unterziehen muss, der muss laut Landesgesundheitsagentur (LGA) künftig auf das Universitätsklinikum Krems ausweichen. Dass die HNO-Abteilung auf eine Tagesambulanz reduziert werden soll, will man bei der SPÖ nicht hinnehmen.

Mit der Petition „Nein zum Kahlschlag im Spital – HNO-Station in Mistelbach erhalten“ wollen die Sozialdemokraten ein Zeichen gegen die Reduktionspläne setzen. „Wir müssen so schnell wie möglich dazu kommen, unser Gesundheitssystem in Niederösterreich aus- anstatt abzubauen“, so SPÖ Niederösterreich-Chef und Landesrat Sven Hergovich in einer Aussendung. Die geplante Schließung der Geburtenabteilung in Waidhofen an der Ybbs sowie die nunmehrige Reduktion der HNO-Abteilung in Mistelbach würden laut Hergovich nicht dazu beitragen, Niederösterreich voranzubringen.

Tauziehen um fehlendes medizinisches Personal

Melanie Erasim, SPÖ-Nationalratsabgeordnete und Bezirksparteivorsitzende der SPÖ Mistelbach, will auch das „Instrument der parlamentarischen Petition nutzen“, um das Anliegen zum Thema im Nationalrat zu machen. Die HNO-Abteilung im Landesklinikum Mistelbach sei nur eines von vier Schwerpunkt-Krankenhäuserin in Niederösterreich in diesem Bereich.

„Wenn Ärztinnen und Ärzte vom öffentlichen Krankenhausbereich in Privatordinationen wechseln, ist Feuer am Dach – wir werden in jedem Fall dafür kämpfen, dass den Menschen unser Gesundheitssystem wieder mit der E-Card zur Verfügung steht und bei Arztbesuchen nicht die Kreditkarte gezückt werden muss“, verspricht Erasim.

Als Grund für die Reduktion der HNO-Abteilung auf eine Tagesambulanz wurde zuletzt von der LGA genannt, dass die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte Ende Juni die HNO-Abteilung in Mistelbach verlassen würden. Viele von ihnen würden demnach in den niedergelassenen Bereich abwandern. Zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten wurde daher entschieden, die Abteilung auf eine Tagesambulanz zu reduzieren. Der künftige Betrieb ist von 7.00 bis 15.00 Uhr geplant.