Eine alte Person hält einen Becher in der Hand. Eine junge Person greift mit der Hand zum Becher, und unterstützt die alte Person beim Trinken.
dpa/Patrick Pleul
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Bildung

Land für rasche Anerkennung von Ausbildung

Personen mit Studienabschluss aus Drittstaaten müssen oft lange warten, bis ihre Ausbildung anerkannt wird. Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) will die Anerkennung von Abschlüssen jetzt einfacher und schneller machen. Das Land Niederösterreich begrüßt das.

„Die aktuelle Situation ist unbefriedigend. Die Verfahren sind sehr kompliziert und dauern lang“, kritisiert Polaschek im Hinblick auf lange Anerkennungsverfahren und den Fachkräftemangel. Der Minister plädiert stattdessen für eine zentrale Anlaufstelle, die unter Einbindung von Expertinnen und Experten das Verfahren bei Bürgerinnen und Bürgern aus Nicht-EU-Staaten qualitätsvoll abwickeln soll. Mittelfristig solle die Nostrifizierung an Fachhochschulen und Universitäten in der jetzigen Form abgeschafft werden.

In Niederösterreich, wo Pflege- und Gesundheitspersonal fehlt, wird dieser Vorschlag des Ministers wohlwollend aufgenommen. Laut dem für die Kliniken zuständigen Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) kann die geplante Reform dabei helfen, die Personalsituation zu entlasten. „Denn wenn qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, müssen wir sie auch dort einsetzen können, wo sie am dringendsten benötigt werden“, so Schleritzko.

„Viele potenzielle Arbeitskräfte abgeschreckt“

Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) spricht in diesem Zusammenhang von einer „großen Chance für den Pflege- und Betreuungssektor in Niederösterreich“. Denn es sei auch notwendig, die Fühler nach Pflege- und Betreuungskräften aus dem Ausland auszustrecken. So setzt Niederösterreich künftig unter anderem auch auf Pflegekräfte aus Vietnam – mehr dazu in Pflegekräfte aus Vietnam gegen Personalmangel (noe.ORF.at; 18.03.2024).

„Mit den langwierigen, manchmal jahrelang dauernden Einzelprüfverfahren der Nostrifizierung wurden viele potenzielle Arbeitskräfte abgeschreckt“, so die Landesrätin. Das Ziel müsse aber weiterhin sein: „Qualität vor Quantität“. Sie erwarte, dass künftige Arbeitskräfte dieselben Qualifikationen mitbringen wie bisher, meint Teschl-Hofmeister.