Michael Trestl AUA-Vorstand im Gespräch mit Veronika Berger
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Wirtschaft

AUA-Vorstand: Forderungen „existenzgefährdend“

AUA-Vorstandsmitglied Michael Trestl hofft rund um die Streiks bei den Austrian Airlines auf eine rasche Beilegung des Konflikts. Die Forderungen der Gewerkschaft würden der AUA die „Existenzgrundlage entziehen“. Der Großteil der Strecken würde unrentabel werden.

Die Forderungen der Gewerkschaft würden die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Fluglinie übersteigen, sagt Michael Trestl, Mitglied des Vorstands der Austrian Airlines (AUA) im Gespräch mit noe.ORF.at. Trestl betont, dass nach den Steuergeld-Rettungspaketen der Pandemiejahre, die Öffentlichkeit von der AUA zurecht eine wirtschaftliche Basis für die Zukunft erwarte.

Die Forderungen der Gewerkschaft, konkret das Lohnniveau der AUA jenem des Mutterkonzerns Lufthansa anzupassen, stünden diesem Ziel entgegen. Würde man den Forderungen der Gewerkschaft nachgekommen, wären im Rekordjahr 2023 60 Prozent der Strecken wirtschfatlich negativ gewesen, rechnet der Vorstand vor: „Das kann und darf nicht unser Anspruch sein, für eine nachhaltig zukunftsorientierte und erfolgreiche Anbindung des Wirtschaftsstandortes Österreichs an Europa und die Welt.“

Weitere Betriebsversammlung ist „nicht nachvollziehbar“

Der AUA würde die „Existenzgrundlage entzogen“, sagt Trestl. Die anstehenden Investitionen in Höhe von drei Milliarden Euro für eine neue Flotte, neue Destinationen und ein besseres Gäste- und Kundenerlebnis würde durch die gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen aufs Spiel gesetzt. Angesprochen auf die Reaktion des Mutterkonzerns Lufthansa auf den Konflikt, spricht Trestl von einem „tollen Verhältnis“. Die Lufthansa habe ein Interesse an einer tragfähigen und wettbewerbsfähigen Aufstellung der AUA.

Konflikt bei AUA scheint festgefahren

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Entrüstet zeigt sich Trestl daher angesichts der gewerkschaftlichen Ankündigung einer weiteren Betriebsversammlung für den 4. April. „Das ist unverständlich, nicht nachvollziehbar“, so Trestl, der die Verhandlungsbereitschaft des Managements unterstreicht: „Unsere Türen sind offen, unsere Hände sind ausgestreckt.“

Kein Streik-Chaos

Das befürchtete Streik-Chaos blieb am Donnerstag am Flughafen Schwechat aus, wie ein Lokalaugenschein von noe.ORF.at ergab. Mehr als 400 Flüge fallen wegen des Streiks am Gründonnerstag und Karfreitag aus – mehr dazu in Streik: 50.000 Reisende werden umgebucht (noe.ORF.at; 27.3.2024).