Ecoplus Wirtschaftszentrum Niederösterreich
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Wirtschaft

Mehr als 400 Anfragen für Betriebsansiedelungen

Niederösterreich bleibt ein interessanter Boden für Betriebsansiedelungen – so die Bilanz von ecoplus bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Wirtschaftsagentur des Landes ist laut einer aktuellen Studie für knapp 51.200 Arbeitsplätze verantwortlich.

Seit 62 Jahren gibt es die ecoplus. Die Wirtschaftsagentur des Landes besteht aus knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unterstützt Unternehmen bei Förderungen. Gleichzeitig ist man auch Ansprechpartner für Betriebsansiedelungen, 440 Anfragen werden derzeit bearbeitet.

Beispiele für aktuelle größere Ansiedelungen sind etwa Tobaccoland in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) mit 180 Beschäftigten oder auch Polygon im IZ NÖ Süd. Stolz ist man bei ecoplus auch auf die geplante Ansiedelung des europaweit größten Beschlägeherstellers Blum am innerstädtischen Voith-Areal in St. Pölten. In den nächsten zwei Jahren sollen hier 400 Jobs entstehen, mehrere Ausbaustufen sind geplant.

Absage von Boehringer war „herber Dämpfer“

Schmerzhaft war hingegen die Absage des deutschen Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim für ein neues Werk in Bruck an der Leitha. Es wäre das größte Ansiedelungsprojekt in der Geschichte Niederösterreichs gewesen. Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki bleibt zuversichtlich: „Wir glauben, dass diese 18 bis 20 Hektar Bauland Industriegebiet in den nächsten Jahren verwertet werden. Wenn es nicht Boehringer ist, dann ist es ein anderes Unternehmen.“

Allerdings ist das Projekt noch nicht ganz gestorben: „Boehringer selbst hat uns gebeten, ihnen noch zwei Jahre Zeit zu geben, die Entwicklungen in der Pharmabranche sind rasant.“ Sollte sich in der Zwischenzeit ein anderer Anbieter finden, dann besteht ein Rückkaufsrecht für diese Grundstücke. „Wir haben keinen finanziellen Verlust“, betont Miernicki auf Nachfrage von noe.ORF.at bei der Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten.

Analyse stellt ecoplus gutes Zeugnis aus

Das Economica Institut für Wirtschaftsforschung hat auch den wirtschaftlichen Einfluss von ecoplus näher untersucht. „Jeder 17. Euro, der in Niederösterreich erwirtschaftet wird, steht im weitesten Sinne mit ecoplus in Verbindung“, erklärt Ökonom Christian Helmenstein. Seine Analyse zeigt weiters, dass ecoplus mit einem Budget in der Höhe von 16,6 Millionen Euro einen fast fünf Mal so hohen Output ausgelöst habe, nämlich Investitionen von mehr als 80 Millionen Euro.

Auch jede 16. Beschäftigung geht auf ecoplus zurück. Der Beschäftigungseffekt hat sich im Jahr 2022 somit auf 51.200 Arbeitsplätze belaufen. Ecoplus betreibt in Niederösterreich auch 16 Wirtschaftsparks. Alleine dort sind derzeit 1.050 Firmen mit rund 24.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig.

Ein Zukunftsbereich, in den das Land weiter investieren möchte, ist die Digitalisierung. „Unser Ziel ist es, Niederösterreich zu einer der führenden smarten Wirtschaftsregionen Europas zu machen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).