Blick von Maria Taferl auf Krummnußbaum über die Donau, Sommer, blühende Bäume und Sträucher
ORF/Pöchhacker
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Wirtschaft

Tourismus: Land setzt auf Werbung und Qualität

43 Prozent aller Nächtigungen in Niederösterreich entfallen auf den Urlaubstourismus, so eine Studie. Viele, die nach Niederösterreich kommen, bleiben aber nicht über Nacht. Das will das Land nun ändern – etwa durch Werbung in Nachbarländern und hohe Qualität.

Der Tourismus spielt in Niederösterreich eine wichtige Rolle. Derzeit entfallen 21 Prozent aller Nächtigungen auf Kur- und Gesundheitsaufenthalte, 36 Prozent auf den Seminar- und Geschäftstourismus und 43 Prozent sind Urlaubsübernachtungen. Das zeigt eine neue Studie, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut MANOVA.

Zuletzt habe man auch einen Trend Richtung Qualitätstourismus wahrgenommen. Die Zahl der Vier-Sterne-Betten habe sich in den vergangenen fünf Jahren um rund zwölf Prozent erhöht. „Keiner fährt irgendwohin, wo er es dann schlechter hat als zu Hause“, sagt Mario Pulker, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Zwei Radfahrer zwischen Weinbergen
Astrid Bartl
Jeder zweite ausländische Gast kommt laut dem Land wegen des Radfahrens nach Niederösterreich

Viele Gäste würden jedoch nicht über Nacht bleiben. Damit will sich das Land nicht zufriedengeben. „Ein Gast, der einen Ausflug macht, gibt 46 Euro aus“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Ein Gast, der hingegen über Nacht bleibt, würde 150 Euro ausgeben. In Summe würden pro Jahr mehr als zwei Milliarden Euro im Tourismus in Niederösterreich erwirtschaftet.

Vermehrt Werbung in Nachbarländern

Damit mehr Gäste auch die Nacht in Niederösterreich verbringen, will man künftig neben der Qualität auch auf Werbung in Ungarn, Tschechien, Deutschland und der Slowakei setzen. „Gäste aus unseren Nachbarländern sind gute Gäste, die lassen viel Geld da“, erklärt die Landeshauptfrau. Im Vorjahr wurde dazu auch der ehemalige Skifahrer aus Deutschland, Felix Neureuther, als Rad-Botschafter engagiert.

Von den Gästen, die schon jetzt über Nacht bleiben, kommt rund jeder oder jede Vierte zum Wandern nach Niederösterreich, 14 Prozent kommen für einen Wellness- oder Badeaufenthalt. Jeweils 13 Prozent entfallen auf Radfahr- und Sightseeing-Urlaube. Und rund jeder Zehnte kommt ganz einfach zur Erholung. Allein jeder zweite ausländische Gast komme wegen des Radfahrens, heißt es.

Keine Erholung in der Gastronomie

Während die Gäste die Erholung hierzulande genießen, ist davon bei den niederösterreichischen Gastronomiebetrieben noch nicht die Rede. „Trotz der stark gestiegen Preise haben wir so geringe Erträge wie noch nie. Das ist für viele Betriebe ein Problem, das sehen wir auch in der Insolvenzstatistik“, betont Pulker. Positiv hätten sich jedoch die Förderungen des Landes auf die Branche ausgewirkt.