Bildung

Land hofft auf zweite Medizin-Privatuni ab Herbst

In Niederösterreich könnte es wieder eine zweite Privatuniversität geben, an der ein Studium der Humanmedizin möglich ist. Gutachter sprachen der Danube Private University (DPU) in Krems eine Akkreditierungsempfehlung aus, nachdem sie der DPU diese im Vorjahr entzogen hatten.

Im Verfahren zur Zulassung des Masterstudiengangs Humanmedizin der Danube Private University haben die Gutachter dem Board der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung (AQ Austria) eine Akkreditierungsempfehlung ausgesprochen. Vonseiten der DPU und des Landes Niederösterreich zeigte man sich in Aussendungen am Freitag erfreut. Die AQ Austria hatte 2023 die erneute Zulassung des Masterstudiums aufgrund von nicht näher definierten Mängeln verweigert, allerdings nicht rechtskräftig. Die DPU legte Rechtsmittel ein.

Das Gutachten sei „ein zentrales Element der Entscheidungsfindung des Boards der AQ Austria“, das in den kommenden Monaten zur Beschlussfassung zusammentreffen werde. „Wir sind mit diesem Zwischenergebnis sehr zufrieden und würden uns selbstverständlich sehr freuen, wenn sich das Board der AQ Austria den Gutachtern anschließen könnte“, sagte Robert Wagner, Direktor für Strategische Hochschulplanung, Management und Wissenschaft an der DPU Krems.

Aus Sicht der Gutachter seien nun alle Kriterien erfüllt, erklärte Jürgen Petersen, Geschäftsführer der AQ Austria. „Über die Akkreditierung soll am 15. Mai beraten und voraussichtlich auch entschieden werden“, sagte er auf APA-Anfrage.

DPU als Wissenschafts- und Forschungsstandort

„Somit wird es aller Voraussicht nach ab Herbst 2024 zwei Privatuniversitäten in Niederösterreich geben, an denen ein Medizinstudium absolviert werden kann“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Derzeit ist ein privates Medizinstudium in Niederösterreich nur an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems möglich.

Die Privatuniversität für Humanmedizin und Zahnmedizin wurde 2009 gegründet und verfügt über Standorte in Krems und in Wiener Neustadt. An der DPU studieren derzeit rund 2.200 Personen.

Land: DPU ist wichtiger Wissenschaftsstandort

Die gute und koordinierte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und der Landesgesundheitsagentur (LGA) habe sich bezahlt gemacht, meinte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Die DPU habe sich in den vergangenen Jahren bereits als wichtiger Wissenschafts- und Forschungsstandort in Niederösterreich etabliert.

„Das Land Niederösterreich ermöglicht mit der Kooperation der NÖ Landeskliniken in Wiener Neustadt, Neunkirchen und Hochegg die Schaffung eines weiteren Ausbildungsstandortes für Medizinstudierende in Niederösterreich“, betonte der für die Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).