Alle 1.600 Sitzplätze der Qintai Hall in Wuhan waren besetzt, als sich Dorothy Khadem-Missagh zum Auftakt ihrer China-Tournee an den schwarzen Flügel setzte. Der Saal ist bekannt für seine ausgezeichnete Akustik. Dass Khadem-Missagh hier alle Plätze verkaufen konnte zeigt, wie hoch die Nachfrage nach klassischer Musik aus Europa in China ist.
Diese Aufmerksamkeit für klassische Musik hat es Khadem-Missagh dann auch angetan. „Die Akustik und Eleganz des Saales sind beeindruckend. Vor allem aber sind es die Begeisterung des Publikums, das aufrichtige Interesse an der klassischen Musik und die wertvollen Begegnungen im Anschluss an das Konzert, die mich berührt haben", schwärmt die Musikerin.
Hierzulande tritt Dorothy Khadem-Missagh in erster Linie als Dirigentin und Leiterin des Beethoven-Frühlings in Szene. Direkt nach ihrer Rückkehr aus China steht Kadhem-Missagh in St. Pölten am Pult des Beethoven-Frühling Kammerorchesters, Ende April dirigiert sie das Orchester der Royal Academy of Music in London.
Image von Wuhan aufpoliert
Zuvor stehen aber noch Konzerte in Shanghai, Jinan, Hefei, Peking und Tianjin an. Für das chinesische Publikum ist Khadem-Missagh im heurigen Frühling nicht der einzige Act aus Österreich: Auch das ORF-Radiosymphonie-Orchester tourt für ein Konzert nach Wuhan, Pianist Rudolf Buchbinder steht in Hefei auf der Bühne.
Von Wuhan, von wo aus 2019 die Covid-19-Pandemie ihren Ausgang nahm, zeigt sich die Pianistin übrigens begeistert: „Wir kennen Wuhan in Europa nur aus einem einzigen Zusammenhang. Ich habe ein ganz anderes Bild dieser Stadt gewonnen und bin beeindruckt", schildert Khadem-Missagh: „Wuhan ist sehr schön, sauber und grün.“