Bei dem Insassen handelt es sich um einen 23-jährigen Österreicher. Laut einem Bericht von „Heute“ (Onlineausgabe) soll der Mann nicht gefährlich sein. Das Justizministerium äußerte sich dazu auf Anfrage nicht, in einer Aussendung bestätigte man nur die Flucht des Mannes. Daraufhin erfolgte eine Fahndung der Polizei.
Laut dem Justizministerium hatte der Mann seit September 2023 Freigang und absolvierte seither eine Vielzahl an mit Freiheit verbundenen Vollzugslockerungen ohne Vorkommnisse. Auch angesichts der kurzen noch zu verbüßenden Reststrafe von lediglich drei Monaten sei nicht von Fluchtgefahr auszugehen gewesen, hieß es in der Stellungnahme.
Serie an Ausbrüchen im Vorjahr
In den vergangenen Monaten gab es mehrere Fälle von geflüchteten Häftlingen. Nach wie vor jede Spur fehlt von Islam Y., der am 14. November 2023 während eines Untersuchungstermins im Universitätsklinikum Krems entkommen war. Der Hochrisikoinsasse saß in der Justizanstalt Stein eine elfjährige Freiheitsstrafe ab, die unter anderem wegen schweren Raubes ausgesprochen worden war. Vor seiner Inhaftierung war der 35-Jährige Mixed-Martial-Arts-Kämpfer. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Tschetschenen führen, wurden 5.000 Euro ausgelobt.
Schon Anfang November kam es zur Flucht einer Insassin des Frauengefängnisses Schwarzau am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) während eines unbegleiteten stationären Aufenthalts im Landesklinikum Wiener Neustadt. Auch ein 16-Jähriger, der in die Justizanstalt für Jugendliche in Gerasdorf (Bezirk Neunkirchen) eine Haftstrafe abgesessen hatte, flüchtete wenige Tage darauf bei einer ärztlichen Untersuchung im Landesklinikum Wiener Neustadt. Der Afghane wurde wenige Tage später in Wien festgenommen.
Die Flucht ergriff auch ein 19-jähriger mutmaßlicher Anhänger der radikalislamischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der aus einem Wiener Spital getürmte junge Mann wurde im Februar einen Tag später in Floridsdorf gefasst. Mahdy C. war von der Justizanstalt Wiener Neustadt in die Justizanstalt Wien-Josefstadt verlegt worden, weil es dort eine eigene Krankenabteilung gibt. Er hatte einen Termin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien-Leopoldstadt genutzt, um zu entwischen.