„Man glaubt, wo das große Rad ist, da dürfen nur große Räder fahren“, lacht ein St. Pöltner und schüttelt den Kopf. Zwei Studentinnen aus Wien, die zu Fuß über das neue Teilstück der Promenade schlendern, kennen sich auch nicht wirklich aus. „Wer darf hier wo fahren?“, ist die am meisten gehörte Frage. Ein Pensionist berichtet, dass er das Auto stehen gelassen hat, weil er nicht wusste, ob er überhaupt noch in die Promenade einbiegen darf.
Seit dem Umbau auf dem Abschnitt zwischen Linzer Tor und Schulgasse kämpfen in St. Pölten viele Leute mit der Orientierung. Selbst Einheimische sind ratlos, denn dort, wo die überdimensional großen Räder auf die Fahrbahn gemalt wurden, dürfen weiterhin auch Autos fahren. Radfahrer wiederum weichen lieber gleich auf den neuen breiten Gehweg aus, der eigentlich für Fußgänger geschaffen wurde.
Fahrradfreundliche Straße
Laut Auskunft der Stadt handelt es sich bei dieser neuen Verkehrsführung um eine sogenannte fahrradfreundliche Straße, die im Mischverkehr für Radfahrer (beidseitig) und Autofahrer (als Einbahn) vorgesehen ist. Die neuen großen Fahrradpiktogramme haben den Zweck, darauf aufmerksam zu machen, dass hier Räder ausdrücklich erwünscht sind.
Aufgrund der Verwirrung will die Stadt aber nun reagieren. „Da diese Piktogramme zu einem Übermaß an Irritationen geführt haben, wurde beschlossen, die großen Piktogramme durch kleinere zu ersetzen. Diese werden, sobald es die Witterung erlaubt, neu angebracht“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber noe.ORF.at
Darüber hinaus hat St. Pölten angekündigt, das Radwegenetz stark auszubauen. Erst kürzlich wurde ein Konzept präsentiert, wie man den Radfahranteil steigern möchte – mehr dazu in Mehr Räder und weniger Autos in St. Pölten (noe.ORF.at; 10.4.2024).