Starke Unwetter, durch die eine Starkstromleitung beschädigt wird und in Folge ein Waldbrand ausbricht. Es ist ein Übungsszenario, das durch die Klimakrise jeden Tag Realität werden kann, weiß Günther Weiss, Leiter des Bezirksführungsstabs: „Die Trockenheit schlägt natürlich zu. Der Wind, die Sonneneinstrahlung, die Waldböden werden immer trockener und daher ist die Waldbrandgefahr, wie wir in letzter Zeit an den Einsatzzahlen gesehen haben, natürlich erheblich gestiegen.“
Mehr als 500 Freiwillige – darunter Feuerwehr samt Waldbrandeinheit, Rotes Kreuz, Polizei, Berg- und Wasserrettung – nahmen an der Großübung teil. Dabei wurde etwa geübt, was im Falle einer Beschädigung des Kraftwerks Opponitz zu tun wäre. Im simulierten Szenario mussten die Einsatzorganisationen verhindern, dass Öl in die Ybbs austritt. Außerdem erwartete sie ein brennendes Bauernhaus.
„Wir können solche Szenarien nur alle gemeinsam bewältigen. Und das wollen wir hier üben, auch länderübergreifend, auch bezirksübergreifend einfach die Ressourcen aus der Region zusammenzuziehen“, betonte Thomas Gunsch, Leiter des Katastrophenhilfsdienstes im Bezirk Amstetten.
Auch Drohnen im Einsatz
Übungen dieser Größenordnung finden zirka alle zwei Jahre statt. Bei der Übung in Opponitz wurde immer wieder die Lage besprochen, es wurden Schläuche gelegt und Brandherde gelöscht. Das hügelige Gelände war dabei ein guter Übungsstandort, „weil wir hier im Gebirge sind und das Wasser über längere Strecken transportieren müssen und das Szenario nicht wirklich vorbereiten müssen, weil die natürliche Lage so ist“, hielt Bezirksfeuerwehrkommandant Rudolf Katzengruber fest.
Zum Einsatz kamen auch Drohnen, auf die bei echten Notfällen immer öfter gesetzt werden. „Wir sehen anhand der Lagebilder, die wir immer hineingespielt bekommen, wie wichtig solche Technik bei uns ist. Wir haben eine Einheit aus Oberösterreich herangezogen, die angrenzend ist und diese Technik wird immer mehr im Feuerwehrdienst und ist unbedingt erforderlich“, so Bezirksstableiter Weiss.
Die volle Konzentration war bei der Übung aber nach einem tödlichen Unfall mit einem Feuerwehrauto am Freitag wohl nicht gegeben. Die Übungsteilnehmenden waren in Gedanken bei jenem Feuerwehrkameraden, der dabei ums Leben kam – mehr dazu in Feuerwehrauto verunfallt: Lenker ist Todesopfer (noe.ORF.at; 27.4.2024). Er hätte an der Übung teilnehmen sollen.