Festivalbesucher vor der „Space Stage“ im Rahmen des „Frequency 2018“ am Sonntag, 19. August 2018
APA/HERBERT P. OCZERET
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Kultur

FM4 Frequency: St. Pölten bereit für Ansturm

Die ersten Camper haben sich bereits ihren Platz an der Traisen gesichert. Der große Ansturm folgt am Donnerstag, wenn zum 19. Mal das FM4 Frequency Festival beginnt, zum elften Mal in St. Pölten. Auf sechs Bühnen werden mehr als 100 Acts erwartet.

Noch nie war ein FM4 Frequency Festival so schnell ausverkauft wie heuer. Schon seit April gibt es keine Festivalpässe mehr, aktuell sind nur noch wenige Tagestickets zu bekommen. Bis Samstag warten auf die Besucherinnen und Besucher mehr als 100 Acts auf sechs Festivalbühnen. Jeweils knapp 50.000 Musikfans werden an allen drei Festivaltagen in der Landeshauptstadt erwartet. Für sie wurden heuer einige Verbesserungen angekündigt. So soll es teils erneuerte Wege, mehr Campingflächen und verbesserte Videotechnik bei der Hauptbühne geben – mehr dazu in 150.000 Besucher bei FM4 Frequency erwartet (noe.ORF.at; 6.8.2019).

Außerdem kündigte der Veranstalter vergangene Woche an, dass das Festival heuer grüner werden soll. So gibt es heuer etwa eine Wiederaufforstungsaktion: Pro Besucher, der beim Verlassen des Festivals die Mitnahme seines Zelts vorweist, wird ein Baum gepflanzt, etwa in Tansania und Senegal. Der Grund dafür ist, dass jährlich Hunderte Zelte auf dem Gelände zurückgelassen werden. Neu ist auch eine „Trash Challenge“ und ein Plastikflaschenverbot für Mitarbeiter – mehr dazu in Baum für Zelt: Frequency will grüner werden (noe.ORF.at; 8.8.2019)

Großeinsatz für alle Helfer

Während die letzten Aufbauarbeiten laufen und sich die Besucherinnen und Besucher auf ein paar Tage Party, Tanzen und Musik einstellen, bereiten sich die Einsatzorganisationen aktuell auf ein arbeitsintensives langes Wochenende vor. Das Rote Kreuz etwa kündigte an, mit 500 Rettungs- und Notfallsanitätern für den Ambulanzdienst bereitzustehen. In Spitzenzeiten seien etwa 120 Sanitäter sowie drei Notärzte an Ort und Stelle verfügbar, hieß es. Aus bisherigen Erfahrungen werde mit bis zu 3.000 zu versorgenden Patienten gerechnet.

Auch der ÖAMTC kündigte an, an den Anreisetagen verstärkt auf den Anfahrtsrouten unterwegs zu sein, um gegebenenfalls rasch Hilfe leisten zu können und Staubildung zu vermeiden. Im Eingangsbereich des VAZ gibt es außerdem einen mobilen Pannenstützpunkt.

Große Behinderungen bei der Anreise dürfte es aber nicht geben, da sich diese über ein paar Tage verteilen wird. Vor allem vor der Autobahnabfahrt St. Pölten Süd (A1) kann es aber zu Verzögerungen kommen. Bei der Abreise im Laufe des Sonntagvormittags könnte es im Nahbereich von St. Pölten, auf der Westautobahn (A1) länger dauern. Wer kann, sollte öffentlich anreisen und die Shuttlebusse nutzen, empfehlen sowohl ÖAMTC als auch Veranstalter.

Gelände Frequency Festival August 2018
ORF/Novak
Schon in den vergangenen Jahren schätzten die Festivalbesucher die Lage an der Traisen

Billie Eilish als erster musikalischer Höhepunkt

Der Allererste, der am Donnerstag für musikalische Klänge auf der Mainstage sorgen wird, ist der französische DJ Florent Hugel, kurz Hugel. Auf ihn folgen der südafrikanische Singer-Songwriter Jeremy Loops und Dermot Joseph Kennedy aus Irland. Für den ersten Höhepunkt dürfte die erst 17-jährige Billie Eilish sorgen, die erst im Frühjahr ihr Debüt-Album „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ veröffentlichte und ihren ersten Österreich-Auftritt absolvieren wird.

Es folgt die britische Sängerin Anne-Marie, bevor schließlich zuerst die finnische Truppe Sunrise Avenue, rund um den charismatischen Frontmann Samu Haber, und nachher das US-Duo Twenty One Pilots die Bühne betreten werden. Letzteres gehört aktuell wohl zu den gefragtesten Liveacts und versteht es, mit einer Mischung aus Rock, Hip-Hop und Electro das vorwiegend junge Publikum um den Finger zu wickeln. Nach einer ausverkauften Stadthallen-Show Anfang des Jahres in Wien, fungiert die Gruppe am Donnerstag als Headliner.

Auf der Green Stage, der zweiten großen Bühne neben der Hauptbühne, ist der Headliner des Abends der deutsche Rapper, Sänger und DJ Alligatoah. Wem dieses Angebot nicht reicht, kann untertags auch auf die Red Bull Stage bzw. Weekender Stage oder die Galactic Fortress umsteigen, oder kommt schließlich im Nightpark auf seine Kosten, wenn bis in die frühen Morgenstunden DJs und EDM-Stars das Ruder übernehmen – und das an allen drei Festivaltagen.

Der amerikanische Sänger „Macklemore“ (Ben Haggerty) während eines Konzertes auf der „Space Stage“ im Rahmen des „Frequency 2018“.
APA/HERBERT P. OCZERET

Von Offspring über Swedish House Mafia bis Macklemore

Anhänger des klassischen Gitarrenrock werden sich wohl eher am Freitag und Samstag wohlfühlen, wenn die Prophets of Rage (am Freitag) und The Offspring (am Samstag) als Headliner auf der Green Stage stehen. Auf der Main Stage geht es zu diesem Zeitpunkt deutlich Pop- und House-lastiger zu. Gespannt darf man auf den Auftritt der Swedish House Mafia sein, ein Projekt der schwedischen DJs Axwell, Steve Angello und Sebastian Ingrosso, das erst im Vorjahr sein Comeback feierte.

Mit Gute-Laune-Rap und sozialkritischen Botschaften begeisterte US-Rapper Macklemore bereits im Vorjahr die Frequency-Massen und wird das wohl auch heuer tun, diesmal am Samstag. Ab 21.40 Uhr wird er mit Hits wie „Good Old Days“ und „Glorious“ vielleicht wieder für den absoluten Höhepunkt des diesjährigen Frequency sorgen. Auf ihn folgen nur noch Dimitri Vegas & Like Mike, ein belgisches DJ-Duo griechischer Herkunft, das es ebenfalls versteht, Festivalmassen zu bewegen.