Coronavirus

Cluster rund um Pflegeheime wachsen weiter

Am stärksten betroffen ist das „Stadtheim“ in Wiener Neustadt mit 75 positiv Getesteten. Wegen der neuen Maßnahmen wechseln 40.000 Oberstufenschülerinnen und -schüler am Dienstag von den Herbstferien ins Distance Learning.

Die größten Cluster gibt es laut dem Sprecher von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) im Bundesland derzeit in Pflege- und Seniorenheimen. Jener rund um das „Stadtheim“ in Wiener Neustadt zählt mittlerweile 75 Infizierte. Das sind zehn mehr als am Donnerstag. Das Seniorenzentrum Ternitz (Bezirk Neunkirchen) verzeichnet bisher 39 positiv Getestete, darunter 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Pflegeheim in St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten) gab es 73 Infektionen. Im Zusammenhang mit dem Pflege- und Betreuungszentrum Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) gibt es mittlerweile 54 Infizierte.

Bei den positiv Getesteten handelt es sich nicht ausschließlich um Bewohnerinnen und Bewohner oder um Pflegepersonal. Zu den Clustern werden auch Folgefälle gezählt, also wenn sich über Pflegerinnen und Pfleger etwa Familie und Freunde infizieren. Einen kleinen Cluster gibt es auch in der Polizeiinspektion Himberg (Bezirk Bruck an der Leitha). Dort wurden laut Polizeisprecher Johann Baumschlager neun Beamtinnen und Beamten positiv getestet. Die Inspektion ist geöffnet, Kolleginnen und Kollegen aus Nachbarorten übernehmen die Dienste.

Schulen warten auf Ampelfarben und Verordnung

Wegen der neuen Maßnahmen werden 40.000 Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich nach den Herbstferien nicht an die Schulen zurückkehren. Betroffen sind die Oberstufen. Das Büro der zuständigen Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) geht bei Maturantinnen und Maturanten aber davon aus, dass sie in Kleingruppen im Schichtbetrieb für einzelne Einheiten in den Schulen unterrichtet werden können. „Wir warten aber auch noch auf die konkrete Schulverordnung“, so ein Sprecher.

Auch die Ampelfarben für Schulen sind noch nicht bekannt. Die Oberstufenschülerinnen und -schüler seien aber „mit Sicherheit jene Gruppe, die am selbstständigsten zu Hause lernen kann“. Wegen der Herbstferien gebe es aktuell keine konrekten Zahlen zu Infektionen in niederösterreichischen Schulen. Vor dieser Woche hätten sich Cluster aber häufiger bei Schülerinnen und Schülern zwischen elf bis 19 Jahren entwickelt als in Volksschulen oder in Kindergärten, so der Sprecher.

Acht Todesfälle in Krankenhäusern

Die Landesgesundheitsagentur meldete am Sonntag acht Todesfälle in niederösterreichischen Kliniken. Laut Sprecher Bernhard Jany starben ein 81-Jähriger und eine 90-Jährige in Wiener Neustadt sowie eine 83-Jährige in Gmünd im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Im Landesklinikum Hollabrunn verstarben am Sonntag zwei Männer mit oder am Coronavirus. Die Patienten waren 85 und 86 Jahre alt. In Melk starb eine 96-Jährige, in St. Pölten ein 66-jähriger Mann sowie eine 83-jährige Frau in Zwettl, so Jany.

Bundesweit meldeten Gesundheits- und Innenministerium mit 4.956 neuen Fällen den höchsten Wert an einem Sonntag. Ebenso stiegen die Patientenzahlen an. Am Sonntag waren österreichweit 1.948 Personen wegen Covid-19 im Krankenhaus, davon 291 auf der Intensivstation. Innerhalb von 24 Stunden mussten 145 Menschen zusätzlich im Krankenhaus behandelt werden, bei den Intensivpatienten hat sich die Zahl um 26 erhöht.