Coronavirus

Gemeinden für Massentests gerüstet

Am Samstag starten die Massentests in Niederösterreich. Abgewickelt werden sie von den Gemeinden, Unterstützung kommt von Bundesheer und Feuerwehr. Bis zuletzt liefen Vorbereitungen und Testdurchläufe, nun sei man für das Wochenende gerüstet, hieß es.

Im Stadtsaal in Mistelbach wurde bereits am Freitag getestet, denn die Mitarbeiter der Stadtgemeinde durchliefen einen ersten Probedurchgang. „Damit wissen wir für Samstag ganz genau, wo wer steht und wo ein Absperrgitter richtig situiert ist, damit es zu keinen Staus kommt“, sagte Bürgermeister Erich Stubenvoll (ÖVP) bei einem Lokalaugenschein von noe.ORF.at. „Wir wollen einen optimalen Ablauf, sodass in möglichst kurzer Zeit viele Menschen getestet werden können.“

Vom Eingang des Stadtsaals bis zu den Teststationen ist jeder Schritt genau durchdacht und auch mit Wegweisern und Hinweisschildern gekennzeichnet. Dadurch sollen Staus und Ansammlungen von Menschen vermieden werden. Nach der Anmeldung im Erdgeschoß folgt der Test im ersten Stockwerk in einer der fünf aufgebauten Teststraßen. Rund 60 Personen wickeln hier am Wochenende die Tests ab. „Wir sind, was Personal und Ressourcen betrifft, gut gerüstet“, so der Bürgermeister. „Ich hoffe, dass es einen Ansturm gibt, weil ich glaube, dass diese Testungen einfach sinnvoll sind.“

Massentest
ORF
In der Stadthalle in Mistelbach fand am Freitag ein Probedurchlauf statt

Positives Ergebnis wird mit PCR-Test überprüft

Auf eine rege Teilnahme hofft man auch in Krems. Dort gab es zuletzt Probleme bei der Zustellung des Infoschreibens an die Bürger. „Das sollte mittlerweile erledigt sein. Es sollten heute (Freitag, Anm.) die letzten Kremser Haushalte verständigt worden sein, wann die konkrete Person zur Testung erscheinen soll“, sagte Magistratsdirektor Karl Hallbauer. Er ist in Krems für die Organisation der Tests zuständig. Probedurchläufe gab es in der Sporthalle in Krems bereits am Donnerstag, am Freitag wurden letzte Materialen an die einzelnen Teststationen verteilt. „Wir sind in den letzten Vorbereitungen“, so Hallbauer Freitagmittag.

Die Tests selbst werden an den Teststraßen dann von medizinischem Fachpersonal durchgeführt. Online mittels QR-Code oder telefonisch per SMS wird das Ergebnis bekanntgegeben. Sollte ein positives Resultat vorliegen, erfolgt eine Überprüfung mittels PCR-Test an einer der bestehenden Drive-in-Stationen. Diese warten von Samstag bis kommenden Mittwoch mit verlängerten Öffnungszeiten bis 19.00 Uhr auf.

Massentest
ORF
In der Sporthalle in Krems wurden am Freitag die letzten Materialien verteilt

12.00 Feuerwehrleute im Einsatz

Unterstützt werden die Gemeinden unter anderem von der Feuerwehr. 12.000 Mitglieder werden nach Angaben des Landeskommandos am Wochenende insgesamt im Einsatz sein und damit für das personell größte Unterfangen seit dem Hochwasser an der Donau im Jahr 2013 sorgen. Landeskommandant Dietmar Fahrafellner sprach in diesem Zusammenhang von einer Großmacht.

Zu den Aufgaben der Feuerwehrleute zählen am Wochenende neben dem Ordnerdienst und dem Nachschub an benötigten Materialien auch die technische Unterstützung sowie die Auswertung und Dokumentation der Resultate. Jedes Feuerwehrmitglied wird zuvor selbst getestet, zudem muss Schutzausrüstung getragen werden.

1,2 Millionen Tests verteilt

Bereits im Vorfeld der Flächenuntersuchungen kam den Feuerwehren eine Schlüsselrolle zu. Am Stützpunkt des Landesverbandes wurden tagelang hunderte Lkw-Paletten mit medizinischer Schutzausrüstung für 1,2 Millionen Tests entladen, zu unzähligen Einzelpaketen verarbeitet und in die 573 Gemeinden transportiert – mehr dazu in Feuerwehr verteilt Testkits und Ausrüstung (noe.ORF.at; 5.12.2020). „Die niederösterreichischen Feuerwehren sind eine Großmacht, wenn es darum geht, innerhalb kürzester Zeit hohe personelle und technische Schlagkraft zu beweisen“, befand Fahrafellner.

Auch das Bundesheer unterstützt die Coronavirus-Flächentestung in Niederösterreich. Rund 400 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Bedienstete, davon 40 Sanitäter, werden am Samstag und Sonntag im Einsatz sein.