Politik

Teststrategie: Vorgaben vom Bund gefordert

Niederösterreich und Oberösterreich fordern klare Vorgaben vom Bund bezüglich der weiteren PCR-Teststrategie und der Auffrischungsimpfung im Herbst. Darüber hinaus wollen beide Bundesländer den Zugang zum Medizinstudium erleichtern.

Bei einem Treffen von Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf mit Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) am Montagabend wurde über die weitere Vorgangsweise bei den Tests und Impfungen der Länder gesprochen. Gemeinsam richtete man die Forderung an den Bund und somit an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), klare Vorgaben zu schaffen, wie es mit den Tests und vor allem mit der dritten Impfung im Herbst weitergeht.

„Wir warten noch immer auf die Vorgaben und fordern gemeinsam mehr Klarheit und mehr Raschheit“, sagte Pernkopf. „Es ist sicherlich notwendig, jetzt die Vorbereitungen für den Herbst zu treffen“, so Haberlander. „Da ist ein gutes Miteinander, eine engere Einbindung der Länder von Nöten, zum einen um zu sagen, was wir in den Ländern brauchen und was wir leisten können, zum zweiten, dass wir rechtzeitig wissen, was auf Bundesebene geplant ist.“

Stephan Pernkopf und Christine Haberlander bei einem Arbeitsgespräch
ORF
Die Landeshauptleute-Stellvertreter von Niederösterreich und Oberösterreich, Stephan Pernkopf und Christine Haberlander, trafen sich zu einem Arbeitsgespräch

Impfen ohne Anmeldung: Entscheidung angekündigt

Über generelle Impfungen ohne Anmeldung, wie sie auch in einigen Bundesländern praktiziert wird, soll laut Pernkopf in den nächsten Tagen entschieden werden. In Niederösterreich seien derzeit noch genügend Impftermine frei, das System funktioniere „sehr gut“, so der Landeshauptfrau-Stellvertreter.

Impfen ohne Anmeldung ist in Niederösterreich derzeit landesweit nicht möglich. In St. Pölten gibt es allerdings eine Ausnahme. Im Primärversorgungszentrum findet von 20. bis 22. Juli eine Impfaktion statt, bei der es keine Anmeldung braucht. Auch den Impfstoff kann man frei wählen. Die Zielgruppe sind Kurzentschlossene, Menschen, die die Impfung für den Urlaub brauchen, sowie Personen, denen die Hürde einer Anmeldung zu hoch ist – mehr dazu in St. Pölten: Impfaktion ohne Voranmeldung (noe.ORF.at; 14.7.2021).

Maßnahmen gegen Landärztemangel gefordert

Abseits der Tests und Impfungen stellten Pernkopf und Haberlander beim Arbeitsgespräch auch die Forderung auf, dass der Zugang für das Medizinstudium erleichtert werden soll. Damit will man vor allem dem Landärztemangel entgegentreten, von dem beide Bundesländer betroffen sind.

Die Landesgesundheitsagentur unterstützte auch heuer wieder Maturantinnen und Maturanten aus Niederösterreich, die sich für den Aufnahmetest zum Medizin-Studium am 21. Juli angemeldet haben. In St. Pölten fand ein zehntägiger Vorbereitungskurs statt, an dem 64 junge Menschen teilnahmen.

Die Kurskosten beliefen sich auf 749 Euro, das Land förderte die Teilnahme mit 350 Euro. „Damit wollen wir sicherstellen, dass auch in Zukunft ausreichend engagierte und bestens ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner für die niederösterreichische Bevölkerung im Einsatz sind“, wurde Pernkopf in einer Aussendung am Dienstag zitiert.