Mädchen und Jungen sitzen mit ihren neuen Schulranzen bei der Einschulungsfeier in die Grundschule
APA/dpa-Zentralbild/Jens BŸttner
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Bildung

Schuljahr startet für 180.000 Kinder mit Test

Mehr als 180.000 Kinder und Jugendliche starten am Montag in Niederösterreich in das neue Schuljahr. Gleich am ersten Tag steht für alle ein Test am Programm – der Coronatest. Mit dieser und anderen Maßnahmen sollen Schulschließungen heuer verhindert werden.

Für 18.334 Taferlklassler ist am Montag erster Schultag, insgesamt starten etwa 182.400 Schülerinnen und Schüler in das neue Schuljahr, das heuer anders beginnt als gewohnt. Mit Wochenanfang startet nämlich auch die dreiwöchige Sicherheitsphase mit drei Corona-Antigen- und einmal wöchentlich PCR-Tests – unabhängig davon, ob man geimpft ist. Und außerhalb der Klassen gilt Maskenpflicht.

Nach der Sicherheitsphase hängen die Regeln von der jeweiligen Risikostufe ab: Diese wird bundesländerweise auf Basis der Empfehlungen der Corona-Kommission festgelegt und orientiert sich an der risikoadjustierten Sieben-Tage-Inzidenz. Einbezogen werden hierfür neben den Infektionszahlen auch die Zahl der Tests, die Aufklärungsrate, die Symptomatik und Dynamik des Infektionsgeschehens. Bei einer Inzidenz unter 100 (geringes Risiko) sind keine Tests vorgeschrieben.

Maßnahmen variieren je nach Risiko

Bei einer Inzidenz zwischen 100 und 199 (mittleres Risiko) müssen ungeimpfte Schüler dreimal wöchentlich zum Test, wobei einer ein PCR-Test sein muss. Geimpfte müssen hingegen nicht testen. Diese Unterscheidung gilt auch für diee Maskenpflicht. Bei geringem Risiko muss keine Maske getragen werden, bei mittlerem Risiko gilt wieder eine Maskenpflicht außerhalb der Klasse, ab hohem Risiko (Inzidenz ab 200) müssen Schülerinnen und Schüler ab der neunten Schulstufe auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Unterschiede je nach Impfstatus gibt es hierfür nicht.

Diese Vorgaben betreffen nicht nur Kinder, sondern auch das Lehrpersonal. In der Sicherheitsphase testen auch sie unabhängig vom Impfstatus dreimal: Allerdings reichen bei geimpften Pädagoginnen und Pädagogen drei Antigentests pro Woche, Ungeimpfte brauchen neben zwei Antigen- auch einen PCR-Test. Nach der Sicherheitsphase muss geimpftes Personal nicht mehr testen, für ungeimpfte Lehrerinnen und Lehrer bleibt es bei den drei Tests pro Woche. Darüber hinaus wird in Niederösterreich in 30 Kläranlagen das Abwasser auf Coronaviren analysiert.

Schülerin und Schüler beim Testen in der Schule
ORF
Gleich am ersten Schultag müssen in Niederösterreich mehr als 180.000 Kinder und Jugendliche einen Coronavirus-Test machen

Strengere Vorgaben möglich

Auch wenn sich infektionsbedingte Schließungen einzelner Klassen bzw. Einrichtungen wohl nicht zur Gänze vermeiden lassen, solle „das System in Summe offen bleiben“ und der Schulalltag so normal wie möglich ablaufen, hieß es vergangene Woche vonseiten der Bildungsdirektion. Direktorinnen und Direktoren dürfen jedenfalls auf eine Woche befristet und mit Zustimmung der Bildungsdirektion eine weitergehende Maskenpflicht bzw. zusätzliche Tests anordnen, etwa für einzelne Räume wie beispielsweise enge EDV-Säle.

Corona-bedingte Schulschließungen sollen hingegen möglichst vermieden werden. Das oberste Ziel sei Präsenzunterricht, hieß es. Sofern das Infektionsgeschehen in der Gesellschaft, in der Region oder am Schulstandort nicht anders in den Griff zu bekommen ist, sind aber auch Distance Learning bzw. Schichtbetrieb möglich. Die genauen Bedingungen dafür sind – wenn auch sehr unkonkret – in der neuen Covid-19-Schulverordnung aufgelistet.

Keine Quarantäne

Spezielle Impfangebote direkt in Schulen gibt es in Niederösterreich – bis auf sechs Schulen in Tulln – derzeit nicht. In manchen Gemeinden sollen die Impfbusse vor oder in der Nähe der Schulen halten. Im Schulalltag bringt die Impfung – abgesehen von den nicht notwendigen Tests nach der Sicherheitsphase – etwa beim Kontakt mit Infizierten Vorteile. Laut einer Vorgabe des Gesundheitsministeriums gelten Geimpfte grundsätzlich als K2-Personen und können daher trotz Infektionsfalls in der Klasse weiter in die Schule gehen und müssen sich nicht in Quarantäne begeben. Die konkrete Entscheidung trifft aber die jeweilige Gesundheitsbehörde.