Arbeiter bei der Weinlese
APA/HELMUT FOHRINGER
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Landwirtschaft

Sonniger Herbst könnte Spitzenweine bringen

Mit Ausnahme der Wachau, wo traditionell später gelesen wird, ist die Weinlese in Niederösterreich abgeschlossen. Die Winzer rechnen mit einem durchschnittlichen Ertrag, aber guter Qualität. Der sonnige Herbst ließ die Trauben noch ausgesprochen gut reifen.

Fruchtig, volle Reife und ein besonders gutes Säurespiel – so wird die heurige Qualität der Weintrauben beschrieben. Dabei hatten die heimischen Winzer gar nicht mehr mit dieser ausgezeichneten Qualität gerechnet. „Der goldene Herbst hat noch alles gerettet. Die Trauben haben eine super Reife erlangt. So einen Herbst würden wir uns jedes Jahr wünschen“, sagt Niederösterreichs Weinbaupräsident Reinhard Zöchmann.

Im Weingarten von Winzerin Kerstin Schüller in Pillersdorf (Bezirk Hollabrunn) hängen nur noch ein paar Trauben zum Essen: „Wir sind fertig mit der Lese und mit der Qualität äußerst zufrieden.“ Im August sah es in ihren Weingärten jedoch noch ganz anders aus. „Nachdem das Jahr und vor allem auch der Sommer nicht sehr sonnig war, haben wir selbst nicht gewusst, wie die Ernte wird. Aber das Wetter im September und Oktober war perfekt“, sagt die Winzerin.

2021 dürfte fruchtiger Jahrgang werden

Vor allem der Grüne Veltliner könnte heuer wieder ein besonders guter Jahrgang werden. Das sonnige Wetter und die gleichzeitig kühlen Nächte sorgten im Herbst bei den Trauben für eine besondere Aromatik. „Das werden heuer super fruchtige Weine, die auch langlebig sind. Das macht das Jahr schon sehr besonders“, sagt Zöchmann.

Mitte April hatte der Weinbaupräsident noch von einem „spannenden Jahr“ gesprochen. Im Frühjahr bereitete die Trockenheit in weiten Teilen des Landes Sorgen, vor allem junge Lagen hätten unter dem Wassermangel gelitten. Im Juli folgten heftige Hagelunwetter, die in der Wachau mit einem Schlag an die 1.000 Hektar Rebflächen zerstörten. Abgesehen von diesen örtlich begrenzten Ereignissen hätte der Niederschlag den Reben jedoch „gut getan“, sagt Zöchmann – mehr dazu in Nasser Sommer hilft Weinbauern (noe.ORF.at; 16.8.2021).

Bei der Erntemenge rechnen die Winzer heuer mit etwa 1,5 Millionen Hektolitern – einer durchschnittlichen Erntemenge in Niederösterreich. „Obwohl einige Weingärten im Sommer vom Hagel betroffen waren, hat die Menge unter dem Strich für uns gut gepasst. Wir sind zufrieden“, sagt Winzerin Kerstin Schüller.