Ein Covid-Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln
APA/HELMUT FOHRINGER
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Coronavirus

2021: Zahl junger Covid-Patienten gestiegen

Im Jahr 2021 ist die Zahl junger Covid-19-Patienten in Niederösterreichs Spitälern laut Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. 189 Patienten unter 20 Jahren wurden behandelt, 2020 waren es 63.

Im Jahr 2021 sind in Niederösterreichs Kliniken 87 Corona-Patienten bis neun Jahre behandelt worden, davon vier intensivmedizinisch. Im Alter von zehn bis 19 Jahren kamen 102 Covid-Erkrankte ins Spital, davon zwei auf die Intensivstation. Das war nach Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) ein deutlicher Anstieg gegenüber 2020, als 14 Corona-Patienten bis neun Jahre und 49 von zehn bis 19 Jahren in Kliniken behandelt wurden, je zwei davon intensivmedizinisch.

Ob die Betroffenen geimpft waren, wurde aus Datenschutzgründen nicht bekanntgegeben. Am Mittwoch befanden sich keine Kinder bzw. Jugendlichen stationär in niederösterreichischen Kliniken, teilte die LGA auf APA-Anfrage mit.

Seltenes Entzündungssyndrom MIS-C „schwere Belastung“

„Kinder und Jugendliche erkranken im Vergleich zu Erwachsenen seltener. Und wenn sie erkranken, dann weniger schwer an Covid-19“, teilte Karl Zwiauer, Impfexperte der LGA und Mitglied des Nationalen Impfgremiums, mit.

Vor allem schwere Krankheitsverläufe im Rahmen des Multisystem-Inflammationssyndroms (MIS-C) seien jedoch „eine schwere Belastung für Kinder“. MIS-C gehe mit schweren Entzündungszeichen und mit Beteiligung vieler Organsysteme wie Herz, Lunge, Magen-Darm-Trakt und Gerinnungsstörungen einher und wurde laut Zwiauer mit einer Häufigkeit von 1:1.000 Kindern und Jugendlichen mit positivem Corona-Test beschrieben. Das Krankheitsbild trete üblicherweise drei bis sechs Wochen nach einer Infektion auf.

Außerdem „mehren sich Hinweise, dass auch Kinder und Jugendliche nach milden oder asymptomatischen Verläufen langfristig unter den Folgen einer Covid-19-Erkrankung („Long Covid“) leiden können“, teilte der Experte mit. Zwiauer betonte weiters, dass durch die Impfung von Kindern und Jugendlichen Infektionen und damit auch Maßnahmen wie Schulschließungen oder Einschränkungen im sozialen Leben vermieden werden können.

Knapp 760.000 Menschen mit dritter Impfung

In Niederösterreich haben laut einer Aussendung von Mittwoch bisher 756.829 Menschen die dritte Impfung erhalten. Von jenen Personen ab 18 Jahren, die zwei Dosen bekommen haben, haben 64 Prozent auch bereits den dritten Stich. Zehn Prozent der Injektionen entfallen nach Angaben des Landes derzeit auf Erstimpfungen.

Niederösterreich rüstet sich indes für die fünfte Welle. Die Zahl der behördlichen Teststationen kann bei Bedarf stark erhöht werden. „In Niederösterreich gibt es aktuell zehn Drive-in-Teststraßen für die behördliche PCR-Testung. Je nach Bedarf werden diese Testkapazitäten auf bis zu 40 Standorte ausgeweitet“, erklärten LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) in einer Aussendung.

204 neue Omikron-Fälle

In Niederösterreich sind am Mittwoch 204 neue Fälle der Coronavirus-Variante Omikron gemeldet worden. Damit stieg die Gesamtzahl nach Angaben des Landessanitätsstabes auf 1.108. „Die beste Waffe gegen Omikron ist das Boostern – es schützt vor schweren Verläufen“, betonten die beiden Landesregierungsmitglieder. In der Verwaltung, in landesnahen Organisationen, bei Einsatzorganisationen und Infrastrukturbetreibern wurden Maßnahmen wie ausreichende Testmöglichkeiten sowie der verstärkte Ausbau von Home-Office und Teambildung umgesetzt.