Coronavirus-Phiolen
APA/HERBERT NEUBAUER
APA/HERBERT NEUBAUER
Gesundheit

Omikron-Welle: Höhepunkt in Semesterferien

97 Prozent aller Infektionen entfallen auf die Omikron-Variante des Coronavirus. Die Spitze der Welle mit bis zu 12.000 Infizierten wird in den Semesterferien erwartet. Nun will das Land seine Teststrategie anpassen, so das Ergebnis einer Lagebesprechung.

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist auf einem neuen Höchststand. In Niederösterreich setzt man das Contact Tracing fort, um Infizierte rasch zu isolieren. Bei den PCR-Tests setzt man in Niederösterreich nun Prioritäten, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Vor allem in den Teststraßen müssen die PCR-Tests funktionieren. Einerseits, damit schnell klar ist, ob es sich um einen positiven Fall handelt und eine rasche Isolation möglich ist. Andererseits zum Freitesten, und das ist das Wichtigste.“

Wohnzimmertests zur Entlastung der Teststraßen

Für alle anderen werden Antigentests und PCR-Tests in Apotheken, in Gemeindeteststraßen sowie die Spar-Gurgeltests empfohlen. Das Land kauft zusätzlich 1,5 Millionen Antigen-Wohnzimmertests an, für Menschen in Quarantäne, die symptomfrei sind und sich nach fünf Tagen freitesten möchten, erklärt Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig: „Beim Antigen-Wohnzimmertests sieht man gleich, ob man noch positiv ist. Dann bitte nicht die Drive-In-Teststraße besuchen, das schützt unsere Testressourcen.“

Ist der Wohnzimmertest negativ, könne man sich in der Drive-In-Teststraße freitesten. Die Wohnzimmertests werden kommende Woche an den zehn Drive-In- und zwölf Walk-In-Teststationen sowie bei den 200 Gemeindeteststraßen ausgegeben. Bei Symptomen appelliert Christof Constantin Chwojka, Impfkoordinator und Geschäftsführer Notruf NÖ daran, 1450 anzurufen oder sich über die Homepage von 144 Notruf NÖ zu melden.

Pressekonferenz
NLK Pfeiffer
Impfexperte Karl Zwiauer, Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig appellieren an die Bevölkerung, sich durch Impfungen vor Corona zu schützen

Daten aus Großbritannien würden zeigen, dass man nach drei Impfungen zu mehr als 80 Prozent vor einem Spitalsaufenthalt geschützt ist, sagt Karl Zwiauer, Impfexperte der Landesgesundheitsagentur und Mitglied im Nationalen Impfgremium. Die Dritte Impfung wirke zudem rasch.

„Es ist nicht zu spät sich jetzt noch impfen zu lassen, wir erwarten die Welle in ein bis zwei Wochen, dann haben sie am Höhepunkt der Welle einen guten Schutz“, betont Zwiauer. Wer vor einem Jahr bereits infiziert war, dessen Abwehrkräfte würden ohne Auffrischung nicht mehr ausreichend reagieren.

100.000 Impfzertifikate verlieren demnächst Gültigkeit

Aktuell werden nur etwa 6.000 Menschen pro Tag gegen das CoV-Virus geimpft, zu Spitzenzeiten waren es 30.000, es gibt also ausreichend Kapazitäten, sagt Impfkoordinator Chwojka: „Wir sind gut vorbereitet für den 1. Februar, wenn in Niederösterreich etwa 100.000 Menschen ihr Impfzertifikat verlieren und ihre dritte Dosis erhalten sollen.“ Wenn nötig könnte man alle Menschen mit abgelaufenem grünen Pass binnen vier Tagen durchimpfen.

Dass von Bundesseite keine Impfeinladungen an jene ausgeschickt werden, deren Grüner Pass abgelaufen ist, kritisiert Chwojka. Das Land würde nicht über die nötigen Informationen verfügen, um das zu übernehmen. Über die Handy-App würde man zwar an die Auffrischung erinnert, die würde aber nur ein Teil der Geimpften auch nutzen.