Coronavirus

Forscher: „Haben neue Infektionskrankeit“

Die aktuelle Omikron-Welle des Coronavirus dürfte noch etwas länger andauern als zunächst erwartet. Der Grund dafür ist laut Komplexitätsforscher Peter Klimek die in Ostösterreich dominierenden Untervariante BA.2, doch es gibt Hoffnung.

Der Höhepunkt der Covid-19-Infektionszahlen auf Grund der ersten Untervariante BA.1 wurde vor wenigen Wochen überschritten, erklärt Komplexitätsforscher Peter Klimek im Gespräch mit noe.ORF.at. Doch nun übernimmt die zweite Untervariante BA.2, speziell in Wien und Niederösterreich sei diese bereits dominant. „Und man sieht, dass dadurch teilweise die Zahlen wieder steigen.“

In den Spitälern soll sich die Situation dadurch aber nicht ändern. Dort gebe es zwar nach wie vor eine große Belastung, „aber auch diese neue Untervariante wird vor allem in den Intensivstationen sicher nicht zu einer Überlastung führen“, betont der Wissenschafter. Deshalb seien die für den 5. März geplanten Öffnungsschritte „vertretbar, aber die Belastung in den Spitälern wird dadurch in die Länge gezogen.“

Virus wird „nicht zwangsläufig milder“

Klimek ist für die nächsten Monate zuversichtlich, betont aber auch, dass weitere Virusvarianten folgen werden. Wie diese aussehen, lasse sich nicht vorhersagen. „Ich würde nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass die immer milder werden.“ Dadurch dass die Immunisierung in der Bevölkerung steigt, schwächt sich zwar die Wahrnehmung ab, wie schwer die Verläufe tatsächlich sind. „Aber die Evolution geht nicht in die Richtung, dass Varianten milder werden.“

CoV Peter Klimek Lage Komplexitätsforscher
ORF
Für die nächsten Wochen ist Komplexitätsforscher Peter Klimek durchaus zuversichtlich

Bei den Infektionszahlen gibt es derzeit große regionale Unterschiede. Die Bezirke Scheibbs, Amstetten und Melk weisen derzeit bundesweit die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen auf. Laut Klimek hat das viele Gründe: „Je niedriger die Impfrate ist, desto schneller können sich dort Wellen aufbauen.“ Mit der Zeit folgen zwar auch in den anderen Regionen Wellen, „schlagen aber etwas später auf und führen dann zu weniger Spitalsaufenthalten.“ Und gerade eine neue Welle breite sich zunächst dort stark aus, „wo die Impfrate etwas niedriger ist.“

Höhepunkt in Sicht

Trotz allem soll auch der neue Höhepunkt bald erreicht werden „Wir gehen davon aus, dass die Fallzahlen in den nächsten Wochen noch so hoch bleiben, wie in den vergangenen Tagen und Wochen.“ Je weiter es in den März hineingeht, umso stärker zeichne sich bei den Infektionszahlen aber eine Entspannung ab.

Komplett verschwinden wird das Coronavirus aber nicht mehr. „Wir haben jetzt einfach eine neue Infektionskrankheit in der Menschheit drinnen und müssen jetzt lernen, wie wir damit umgehen können.“ Sars-CoV-2 wird bleiben und wiederholt zu Belastungssituationen führen. Im Alltag bedeute das zwar nicht, „dass wir die nächsten 20 Jahre Lockdowns brauchen, sondern das heißt einfach, dass wir in der Seuchenkontrolle unsere Hausaufgaben machen müssen.“