Gefängnis Stein
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Gericht

Messerattacke im Gefängnis: Sechs Jahre Haft

Ein Insasse der Justizanstalt Stein ist nach einer Messerattacke auf einen Wärter zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Landesgericht Krems wertete den Angriff als schwere Körperverletzung.

Zweimal soll der Beschuldigte am 3. Dezember 2020 mit einem spitz zugeschliffenen Besteckmesser in Richtung des Halses eines Justizwachebeamten gestochen haben. Der Wärter blieb unverletzt. Beim ersten Versuch traf der Angeklagte den Schutzhelm, der zweite Stich wurde vom Attackierten abgewehrt. Das Tatmesser verursacht laut einem Gutachter in der Regel keine lebensgefährlichen Verletzungen – mehr dazu in Messerattacke in Stein: Beamter sagt aus (noe.ORF.at; 13.06.2022).

Der 26-Jährige hatte sich beim Auftakt der Geschworenenverhandlung am 13. Juni teilweise schuldig bekannt, aber einen Mordversuch bestritten. „Mein Ziel war nicht, dass ich einen Beamten umbringe,“ betonte er in seiner Befragung. Am späten Dienstagabend fällte das Landesgericht Krems das Urteil: Der 26-jährige Angeklagte wurde wegen versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung – und nicht wegen Mordes – zu sechs Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Freispruch vom Vorwurf der Wiederbetätigung

Freigesprochen wurde der Häftling vom Vorwurf des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz. Dem 26-Jährigen wurde angelastet auf einem Schriftstück, das er einem Justizwachebeamten übergab, neben Hassparolen unter anderem „Sieg Heil“ geschrieben und ein Hakenkreuz gemalt zu haben.

Der 26-Jährige weist drei einschlägige Verurteilungen auf. Seit 2015 befindet sich der Mann in Gefängnissen. Der Prozess hätte ursprünglich Anfang Februar starten sollen, wurde aber wegen einer Erkrankung der vorsitzenden Richterin verschoben. Der zweite Verhandlungstag wurde auf den 12. Juli verlegt, weil der Beschuldigte erkrankt war.