Coronavirus

Großes Warten auf Omikron-Impfstoffe

Seit Samstag ist in Niederösterreich mit Valneva der sechste Impfstoff seit Beginn der CoV-Impfkampagne im Einsatz. Mit einem größeren Anstieg der Nachfrage wird allerdings erst mit den Omikron-Vakzinen im September oder Oktober gerechnet.

Die Sommerwelle zeigte, dass die Coronavirus-Fallzahlen nur noch sehr bedingt von der Witterung abhängen. Entscheidender Faktor ist auch der Immunschutz der Bevölkerung, entweder nach einer Infektion oder nach einer Impfung. In beiden Fällen hält der Schutz nur wenige Monate an, deshalb wird das richtige Timing bei Impfungen umso wichtiger.

Mittlerweile ist die Infektionswelle der Sommermonate im Abklingen – laut AGES-Daten halbierte sich die Zahl der aktiven Fälle in Niederösterreich zuletzt und auch in den Spitälern ist eine spürbare Entlastung zu sehen. Und in den niederösterreichischen Impfzentren kann von einem Ansturm schon lange keine Rede mehr sein.

Impfbereitschaft im Großen und Ganzen stabil

Anfang Juli, als allen Menschen ab 65 Jahren ein Viertstich empfohlen wurde, habe man noch einen leichten Anstieg bei der Impfbereitschaft festgestellt, heißt es bei Notruf Niederösterreich, die im Bundesland für die Impfkampagne zuständig sind. Seitdem kehrte sich dieser Trend wieder um, im Großen und Ganzen sei die Zahl der Impfwilligen aber stabil. Bei etwa vier Fünftel der derzeit verabreichten Impfdosen handle es sich um den vierten Stich, etwa ein Zehntel sind Drittimpfungen, heißt es.

Nach wie vor lassen sich aber auch Menschen zum ersten Mal impfen. Deren tägliche Zahl bewegt sich meist im zweistelligen Bereich. Zum Teil handelt es sich dabei um Junge, die nach ihrem Geburtstag in eine Altersgruppe fallen, für die eine Empfehlung vorliegt. Es gebe aber auch Menschen, die der Impfung nach mittlerweile gut eineinhalb Jahren mehr vertrauen würden als zu Beginn und sich nun für einen Erststich entscheiden würden, so Notruf NÖ.

EMA prüft zwei Omikron-Impfstoffe

Jene knapp 14.000 Dosen des Herstellers Valneva, die seit Samstag in Niederösterreich verimpft werden, dürften an der generellen Impfbereitschaft nur wenig ändern. In den Landesimpfzentren wartet man vielmehr auf jene Vakzine, die speziell an die Omikron-Variante angepasst sind. Zwei dieser Produkte befinden sich in der EU derzeit in der Zulassungsphase: jenes der US-Firma Moderna und jenes des amerikanisch-deutschen Herstellers Biontech/Pfizer. Für den 1. September kündigte die EMA eine Sondersitzung an, dann sollen die Anträge der beiden Firmen besprochen werden.

In Großbritannien wurde der angepasste Moderna-Impfstoff bereits Mitte August zugelassen. Er richtet sich sowohl gegen den ursprünglichen, erstmals 2020 aufgetretenen Coronavirus-Stamm als auch gegen die Omikron-Variante BA.1. Auch für die Subtypen BA.4 und BA.5 der Omikron-Variante seien laut britischen Behörden „gute“ Ergebnisse erzielt worden.

Kapazitäten in Impfzentren könnten wieder erhöht werden

In Niederösterreich rechnet man damit, dass die ersten Omikron-Impfstoffe im Laufe des Septembers oder Oktobers verfügbar sein werden. Zu diesem Zeitpunkt – und gleichzeitig zu Beginn der kälteren Monate – dürfte sich eine große Anzahl an Menschen impfen lassen. Geplant ist, die Kapazitäten in den Landesimpfzentren im Herbst wieder deutlich zu erhöhen.