Pflegerin mit einer Patientin in einem Pflegeheim
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

2023 bringt Verbesserungen in der Pflege

Ab Mitte des Jahres wird für pflegende Angehörige – unter gewissen Voraussetzungen – ein Bonus ausbezahlt. Für in der Pflege Tätige wird die Nachtarbeit aufgewertet sowie der Zugang zur sechsten Urlaubswoche erweitert.

Eine finanzielle Verbesserung gibt es ab Mitte 2023 für einen Teil der pflegenden Angehörigen. Sie erhalten unter gewissen Bedingungen einen jährlichen Geld-Bonus. Voraussetzung für den Bezug ist, dass man seit mindestens einem Jahr einen nahen Angehörigen pflegt, mit dem man im gemeinsamen Haushalt lebt. Der Pflegebedürftige muss Anspruch auf Pflegegeld zumindest der Stufe 4 haben. Zudem darf das monatliche Durchschnittseinkommen des pflegenden Angehörigen 1.500 Euro netto nicht überschreiten.

Ausbezahlt werden soll der Bonus in monatlichen Teilbeträgen. Die Höhe des Bonus ist grundsätzlich mit 1.500 Euro jährlich festgelegt, 2023 werden allerdings nur 750 Euro ausgezahlt. Der Bonus ist unpfändbar und darf nicht auf die Sozialhilfe angerechnet werden, ab 2025 soll er valorisiert werden.

Das bringt 2023

Bis 2. Jänner informiert noe.ORF.at täglich in zwei Artikeln über die Neuerungen, die 2023 kommen werden.

Mehr Urlaub für Pflegepersonal

Mehr Urlaub soll es für alle Beschäftigten im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege ab dem vollendeten 43. Lebensjahr geben. Sie erhalten Anspruch auf die sechste Urlaubswoche, wobei der Anspruch in einer Übergangsphase bis 2026 finanziell abgegolten werden kann. Umfasst sind sowohl der sogenannte gehobene Dienst als auch Pflegefachassistentinnen und Pflegeassistentinnen. Das gilt sowohl für Tätigkeiten in stationären Einrichtungen wie Krankenanstalten und Pflegeheimen als auch bei mobilen Diensten.

Außerdem erhalten ab 2023 alle Pflegekräfte, die in Pflegeheimen Nachtdienste leisten, ein Zeitguthaben von zwei Stunden. Bisher war dies nicht in allen Bundesländern der Fall.

Neuerlich ausbezahlt wird auch im Jahr 2023 der Gehalts-Bonus für die in der Pflege Tätigen. Der erstmals 2022 gewährte Bonus lag bei rund 2.000 Euro brutto und wurde im Dezember ausbezahlt. 2023 soll der Zuschuss möglichst monatlich ausgezahlt werden. Die genaue Höhe ist noch nicht fix und wird vom Bund noch fixiert – in Abstimmung mit den Bundesländern.

Pflegegeld wird erhöht

Das Pflegegeld wird seit dem Jahr 2020 jährlich in allen Stufen erhöht – und zwar um den sogenannten „Anpassungsfaktor“. Für 2023 bedeutet das laut Sozialministerium eine Steigerung um 5,8 Prozent.

Pflegegeldbezieher der Stufe 1 erhalten damit ab 1. Jänner monatlich rund 175 Euro pro Monat (bisher 165,40), in Stufe 2 bekommt man dann rund 322,70 Euro (bisher 305,00), in Stufe 3 ca. 502,80 Euro (bisher 475,20), in Stufe 4 etwa 754 Euro (bisher 712,70), in Stufe 5 1024,20 Euro (bisher 968,10). Für Betroffene in Stufe 6 gibt es künftig 1.430,20 Euro (bisher 1.351,80) und in Stufe 7 1.879,50 Euro (bisher 1.776,50).

Auch eine Aufstockung der Förderung für die 24-Stunden-Betreuung daheim ist geplant – um circa 16,67 Prozent. Wird eine selbstständige Betreuungskraft eingesetzt, gibt es statt monatlich 275 Euro künftig 320 Euro Zuschuss. Bei zwei selbstständigen Betreuungskräften beträgt die Zuwendungshöhe künftig 640 Euro (statt 550). Stellt man die Betreuungskraft an, beträgt die Förderhöhe für eine Kraft 640 Euro (statt 550), bei zwei Kräften 1.280 Euro (statt 1.100).