Hannes Gulnbrein, Leiter des Einsatzkommandos (EKO) Cobra, aufgenommen am Montag, 25. Oktober 2021, im EKO-Hauptquartier in Wiener Neustadt.
APA/ROBERT JAEGER
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Chronik

Cobra-Chef Gulnbrein geht in Pension

Hannes Gulnbrein, Leiter des Einsatzkommandos Cobra, tritt Ende des Monats seinen Ruhestand an. Er hatte bei mehreren Großeinsätzen führende Rollen inne. Wer ihm an der Spitze der Spezialeinheit mit Sitz in Wr. Neustadt nachfolgen wird, ist noch offen.

Hannes Gulnbrein ist diese Woche von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in die Pension verabschiedet worden. Der 1958 geborene Gulnbrein trat 1983 in die Bundespolizeidirektion Wien ein, bevor er nach beruflichen Zwischenstationen im Jahr 2005 Kommandant des Einsatzkommandos Cobra Wien wurde. Dank seiner fachlichen Expertise und internationalen Kontakte war er an zahlreichen Auslandseinsätzen beteiligt, so das Innenministerium in einer Aussendung.

Unter anderem trat er in einem Entführungsfall von zwei österreichischen Staatsbürgern, die 2008 von der algerischen Al-Kaida nach Mali verschleppt worden waren, als Berater des Verhandlungsführers des Außenamtes in Erscheinung und wirkte maßgeblich an der Freilassung der Geiseln mit. Bei der tödlichen Geiselnahme 2011 in der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) war er Cobra-Einsatzleiter.

Noch zum General befördert

Beim Terroranschlag 2020 in Wien spielte Gulnbrein als Mitglied des Einsatzstabs der Landespolizeidirektion Wien eine zentrale Rolle und leistete Koordinierungsarbeit – mehr dazu in Terror-Jahrestag: Cobra will „besser werden“ (noe.ORF.at; 25.10.2021). Er erhielt mehrfache Auszeichnungen für seine Verdienste. Gulnbrein wurde am vergangenen Dienstag noch vom Generalmajor zum General befördert.

„Ich danke ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für die Sicherheit der österreichischen Bevölkerung und wünsche ihm für seinen weiteren Lebensweg das Allerbeste“, sagte Minister Karner zu diesem Anlass. „Hannes Gulnbrein hat in seiner gesamten Karriere in der Polizei immer das polizeiliche Ganze im Blick gehabt. Einige Reformen und Weiterentwicklungen im taktischen Einschreiten tragen seine Handschrift“, ergänzte Bernhard Treibenreif, Direktor der Direktion für Spezialeinheiten (DSE), die dem EKO Cobra übergeordnet ist. Wer Gulnbrein an der Spitze der Spezialeinheit nachfolgen wird, ist noch offen, hieß es auf Nachfrage.