Spargel aus Spanien, Italien oder der Slowakei werde laut der Initiative in den Supermärkten um bis zu 50 Prozent günstiger angeboten. Das komme daher, dass die Produktion im Ausland deutlich billiger sei – unter anderem, weil Erntehelferinnen und -helfer in der Slowakei oder in Griechenland weniger als vier Euro pro Stunde verdienen würden, während es in Österreich mindestens dreimal so viel sei. Das führe dazu, dass die Preise in den heimischen Supermärkten verzerrt würden, kritisiert „ökoreich“.
„Der Spargel aus Italien, Spanien oder der Slowakei ist wesentlich günstiger und wird mitunter sogar unter den Eigenmarken der Handelskonzerne vertrieben. Der österreichische Spargel hat da einen deutlichen Nachteil“, wird „ökoreich“-Sprecher Sebastian Bohrn-Mena zitiert. Die Initiative mit Sitz in Alt-Nagelberg (Bezirk Gmünd) fordert die Supermärkte dazu auf, Spargel aus Österreich zu bevorzugen. Hierzulande wird auf etwa 750 Hektar Spargel angebaut. Etwa 65 Prozent dieser Anbaufläche befinden sich in Niederösterreich.
Marchfeldspargel: Höhere Umweltstandards
Auch Werner Magoschitz, Obmann des Vereins Marchfeldspargel, fordert die Supermärkte dazu auf, mehr Wert auf regionale Produkte zu legen. Denn nicht nur der Preis, auch die Qualität des heimischen Spargels sei höher – nicht zuletzt, weil in Niederösterreich bessere Umweltstandards gelten würden als im Ausland. Erntehelferinnen und Erntehelfern zahle man außerdem rund 16 Euro pro Stunde.
Die Frage ist allerdings, ob die Konsumentinnen und Konsumenten überhaupt bereit sind, mehr für den Spargel zu zahlen: Bereits im Vorjahr zeigte sich, dass viele beim österreichischen Spargel sparen und stattdessen zur günstigeren Importware greifen – mehr dazu in Konsumenten sparen beim Spargelkauf; (noe.ORF.at; 29.5.2022). Eine erste Bilanz dürfte es Ende Mai geben, dann neigt sich die Saison für die Spargelernte ihrem Ende zu.