Noch dient der Nibelungenplatz als Parkplatz
doneproject.at
DnD-Landschaftsplanung
Chronik

Grün statt Autos: Start für neuen Platz in Tulln

In Tulln ist am Dienstag mit einem Spatenstich der Startschuss für die Umgestaltung des Nibelungenplatzes gefallen, der großflächig entsiegelt und zu einem flexibel nutzbaren Areal entwickelt werden soll. Die Bauarbeiten laufen voraussichtlich bis Juni 2024.

Park statt Parkplatz – so lautet der Plan in Tulln. Nur noch wenige Tage kann der Nibelungenplatz in seiner ursprünglichen Form als Parkplatz genutzt werden, dann ist Schluss. In den nächsten Monaten soll der Platz nämlich grüner werden. Geplant ist etwa ein Klostergarten als zentrales Element des neuen Areals. Dort soll Platz zum Verweilen, Arbeiten und Sporteln sein. Außerdem sollen am Nibelungenplatz in Zukunft auch größere Feste ausgetragen werden können.

Mit den Veränderungen soll ein großer Teil der Bodenversiegelungen rückgängig gemacht werden. „Mit dem blau-gelben Bodenbonus wollen wir Plätze und Zentren wieder entsiegeln und aus Grau wieder Grün machen. Der Nibelungenplatz ist dafür ein perfektes Beispiel – für den Bodenschutz, für den Klimaschutz und auch für die Belebung und Erneuerung des Stadtzentrums der Gartenstadt Tulln“, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Nach der Umgestaltung werden 71 Prozent der Gesamtfläche durch Grünflächen oder Kies versickerungsoffen sein, heißt es – mehr dazu in Böden entsiegeln: Tulln will Beispiel setzen. Außerdem will man den Platz durch große Bäume natürlich beschatten.

Fotostrecke mit 3 Bildern

So soll der Nibelungenplatz künftig aussehen
DnD-Landschaftsplanung
So soll der Nibelungenplatz künftig aussehen
So soll der Nibelungenplatz künftig aussehen
DnD-Landschaftsplanung
So soll der Nibelungenplatz künftig aussehen
DnD-Landschaftsplanung

Bürgerinnen und Bürger konnten Ideen einbringen

Dass der Asphalt nun weichen muss, geht auf eine längere Geschichte zurück. 2021 konnten Bürgerinnen und Bürger bei einem umfangreichen Beteiligungsprozess ihre eigenen Ideen für das Projekt einbringen. Anschließend wurde zum Umfang der Umbauarbeiten noch eine Volksbefragung durchgeführt.

Knapp 60 Prozent stimmten damals für die Variante mit den wenigsten Parkplätzen und dem meisten Grünraum – mehr dazu in Tulln stimmt für wenig Parkplätze und viel Grün (noe.ORF.at; 2.12.2021). 2022 wurde schließlich geplant und nun wird gebaut – voraussichtlich bis Juni 2024. „Der Nibelungenplatz wird neben aktiver Klima-Anpassung noch weitere, völlig neue Qualitäten bieten: Gesellschaftlich als Ort der Begegnung und des Miteinanders, wirtschaftlich zur Stärkung der Attraktivität und somit der Kundenfrequenz in der Stadt sowie der Positionierung als die Gartenstadt des Landes“, so der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP).

Spatenstich für Nibelungenplatz
NLK Burchhart
Am Dienstag erfolgte der Spatenstich für die Umgestaltung des Nibelungenplatzes

Aktuell wird die Baustelle noch errichtet, in rund einer Woche starten dann die tatsächlichen Abbruch- und Umbauarbeiten. Diese werden aufgrund der römischen Geschichte der Stadt Tulln archäologisch begleitet. Ab 8. Mai müssen Autofahrerinnen und Autofahrer auf die Hauptplatz-Tiefgarage ausweichen. Dort wurden als Ersatz zusätzlich 150 Dauer-Parkplätze eingerichtet.