Chronik

Brand in Mödling: LGA verweist auf Rauchverbot

Nach dem Brand mit drei toten Patienten im Landesklinikum Mödling ist die Aufarbeitung weiter im Gange. Als möglicher Auslöser gilt eine Zigarette. Laut Landesgesundheitsagentur (LGA) gilt in den Kliniken seit mehr als zehn Jahren generelles Rauchverbot.

Ausgelöst haben dürfte das Feuer in der Nacht auf Dienstag eine Zigarette bzw. eine offene Flamme. Eine technische Ursache wurde von den Ermittlern ausgeschlossen. Ausgegangen sein soll der Glimmbrand konkret vom Bett eines 75-Jährigen aus dem Bezirk Baden – einer der drei Verstorbenen. Der Mann sei starker Raucher gewesen, hieß es seitens der Polizei. Das Fenster in dem Zimmer sei zum Lüften gekippt gewesen.

In Kreisen der Landesgesundheitsagentur (LGA) wurde darauf verwiesen, dass genau ein solches Szenario der Grund sei, weshalb man seit langem auf die Einhaltung des strikten Rauchverbots im Großteil der Kliniken poche, Ausnahmen sind definierte Raucherzonen. Die Einhaltung dieser Regelungen werde streng kontrolliert. Mitarbeiter würden speziell geschult, Verfehlungen – also das Rauchen in Bereichen, in denen dies nicht erlaubt ist – geahndet.

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Räume im Krankenhaus Mödling nach Brand
APA/Tobias Steinmaurer
Die Station, in der das Feuer ausgebrochen ist, wurde völlig zerstört
Räume im Krankenhaus Mödling nach Brand
APA/Tobias Steinmaurer
Laut Landesgesundheitsagentur ist eine komplette Sanierung notwendig
Räume im Krankenhaus Mödling nach Brand
APA/Tobias Steinmaurer
Eine Rückkehr zum Normalbetrieb ist vorerst nicht in Sicht
Krankenhaus Mödling nach Brand
ORF/Tobias Hollerer
Auslöser für das Feuer dürfte eine Zigarette gewesen sein
Räume im Krankenhaus Mödling nach Brand
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Laut LGA gilt in den Kliniken generelles Rauchverbot
Räume im Krankenhaus Mödling nach Brand
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Drei Personen kamen bei dem Brand ums Leben
Krankenhaus Mödling nach Brand
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Die Schadenssumme stand vorerst noch nicht fest, dürfte aber Polizeiangaben zufolge „beträchtlich“ sein
Krankenhaus Mödling nach Brand
ORF/Tobias Hollerer
Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt geführt

Die Ursachenermittlung war am Dienstag von Beamten des Landeskriminalamts Niederösterreich, Bereich Brand und Explosionsdelikte, gemeinsam mit Sachverständigen des Bundeskriminalamts durchgeführt worden. Ein Bericht des Landeskriminalamts sei am Mittwoch bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eingelangt, sagte Behördensprecher Erich Habitzl zur APA. Es werde nun geprüft, „welche weiteren Schritte erforderlich sind“.

Noch länger kein Normalbetrieb in Sicht

Im Landesklinikum Mödling ist ein Normalbetrieb indes noch nicht in Sichtweite. Jene Station, in der das Feuer ausgebrochen ist, müsse „komplett saniert werden“, sagte LGA-Sprecher Matthias Hofer am Mittwochnachmittag zur APA. Dies werde längere Zeit in Anspruch nehmen. Unter dem Brandherd liegende Stationen im ersten und zweiten Stockwerk – hier gehören auch die Operationssäle dazu – wolle man „im Laufe dieser und der nächsten Woche benutzbar machen“.

Neben dem 75-Jährigen kamen beim Brand laut Polizei ein 78-Jähriger aus dem Bezirk Mödling und ein 81-Jähriger aus dem Bezirk Bruck an der Leitha ums Leben. Die Männer waren in einem Vierbettzimmer stationär aufgenommen. Ein weiterer dort untergebrachter Patient befand sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht im Raum.

20 Personen wurden in Sicherheit gebracht, rund 90 mussten teils in andere Standorte verlegt werden. Es gab nach Angaben des Spitals eine verletzte Frau. Bei der Patientin, die ins Landesklinikum Baden gebracht wurde, wurde eine leichte Rauchgasvergiftung diagnostiziert.

Das Feuer hatte einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettung zur Folge. Polizeiangaben vom Mittwoch zufolge kann die Schadenshöhe noch nicht beziffert werden. Sie „dürfte jedoch beträchtlich sein“, wurde in einer Aussendung betont – mehr dazu in Spital Mödling: Zigarette wohl Brandauslöser (noe.ORF.at; 30.5.2023).