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ORF.at/Dominique Hammer
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Gesundheit

Drei Primärversorgungszentren starten

In Niederösterreich nehmen drei weitere Primärversorgungszentren (PVZ) ihren Betrieb auf. Die Gesamtzahl im Bundesland erhöht sich damit auf neun. Dem ursprünglichen Ziel von 14 solcher Zentren bis Herbst 2021 kommt man damit etwas näher.

Ab Montag öffnen die Einrichtungen in Melk, Breitenfurt (Bezirk Mödling) und beim Bahnhof Tullnerfeld in Michelhausen (Bezirk Tulln). In solchen Primärversorgungszentren müssen sich mindestens drei Kassenärztinnen und -ärzte sowie diplomiertes Krankenpflegepersonal zusammenschließen und deutlich längere Öffnungszeiten – von 7.00 bis 19.00 Uhr – als in Ordinationen anbieten. Die Ärztinnen arbeiten oft auch mit Therapeuten oder Ernährungsberaterinnen zusammen.

Bisher gab es solche Einrichtungen nur in St. Pölten, Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten), Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha), im Melker Alpenvorland, im Schwarzatal sowie in Purgstall (Bezirk Scheibbs). Zwei weitere Zentren sind außerdem in Planung, in St. Pölten-Nord und Mauer bei Amstetten – mehr dazu in Zehntes Primärversorgungszentrum kommt (noe.ORF.at; 25.11.2022).

Schleppender Ausbau

Der Ausbau der Primärversorgungszentren schreitet jedenfalls nur langsam voran. Das ursprüngliche Ziel von 14 Zentren bis Herbst 2021 stellte sich schnell als zu ambitioniert heraus. Das Gesundheitsministerium will den Ausbau der PVZ nun mit einer Gesetzesnovelle beschleunigen. Bis 2025 soll die Zahl so österreichweit von 40 auf 120 Einheiten verdreifacht werden.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) verwies auf die „wohnortnahe Gesundheitsversorgung“ durch diese Zentren in den Regionen. Kurze Wartezeiten und eine Versorgung möglichst vor der Haustür seien „die Richtschnur für ein bürgernahes Gesundheitssystem“, ergänzte der Vorsitzende des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), Landesrat Christoph Luisser (FPÖ).

Für Harald Schlögel, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, sind PVZ eine sehr gute Ergänzung zu den vielen Einzelordinationen und Gruppenpraxen und „dienen der Stärkung der Primärversorgung“. Für die Bevölkerung ideal seien die ganzjährig langen Öffnungszeiten, auch zu Tagesrandzeiten.