Sujet Kindergarten
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Bildung

Förderung für Tageseltern könnte kommen

Weil die gratis Betreuung für unter Dreijährige nur für Betreuungseinrichtungen wie Kindergärten gilt, fürchten Tageseltern um ihre Existenz. Für sie stellt die Landesregierung nun eine neue Förderung in den Raum. Bis wann die Umsetzung erfolgen soll, ist aber unklar.

Im November 2022 wurden sowohl das niederösterreichische Kindergartengesetz 2006 als auch das Kinderbetreuungsgesetz 1996 geändert, um unter anderem mehr unter Dreijährige in gratis Betreuung bringen zu können. Aktuell besuchen 30,1 Prozent der unter Dreijährigen hierzulande eine Krippe oder einen Kindergarten. Im Jahr 2013 waren es nur 21 Prozent. Die Kosten für Tagesmütter und -väter sind derzeit aber weiterhin von den Eltern zu stemmen.

Bereits im Februar äußerte Tagesmutter Michaela Steger aus Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) daran Kritik und rief eine Petition für gratis Kinderbetreuung auch bei Tageseltern ins Leben – mehr dazu in Tageseltern starten Online-Petition (noe.ORF.at; 26.2.2023) Die gesammelten Stimmen seien aber nicht ausreichend gewesen, sagt sie gegenüber noe.ORF.at. Aufgeben will sie dennoch nicht. Andere Möglichkeiten würden nun gesucht, um eine Änderung herbeizuführen, so Steger.

Landesregierung bekennt sich zu Tageseltern

Auch die St. Pöltner Tagesmutter Ursula Mudrak hofft, dass die Betreuung der unter Dreijährigen durch Tageseltern gratis wird. Denn: „Es gibt Kinder, die sich im Kleinkindalter in einer großen Gruppe nicht wohl fühlen. Auch gibt es zahlreiche Familien, die aufgrund ihrer Arbeitszeiten mit den Öffnungszeiten der Kleinkindbetreuung und Kindergärten kein Auslangen finden (Pflegepersonal, medizinisches Personal, Polizeidienst, Schichtarbeit etc.). Viele Eltern benötigen daher die zeitlich flexible, individuelle Betreuung in Kleinstgruppen, die wir Tageseltern bieten“, so Mudrak.

Seitens der Abteilung Kindergärten und Schulen des Landes Niederösterreich wird auf das Arbeitsübereinkommen „Niederösterreich weiterbringen“ der Landesregierung für die Jahre 2023 bis 2028 verwiesen. Darin hätten sich die Regierungsparteien „klar zum Angebot der Tageseltern bekannt und vereinbart, dass Überlegungen zu einer weitergehenden Förderung im Sinne der Wahlfreiheit angestellt werden“.

Außerdem werde parallel zur Umsetzung der Kinderbildungs- und –betreuungsoffensive im institutionellen Bereich auch an der Weiterentwicklung der Unterstützungsleistungen für die Kinderbetreuung durch Tageseltern gearbeitet, wird gegenüber noe.ORF.at betont. Wann das umgesetzt werden soll, könne allerdings noch nicht gesagt werden, „da eine Weiterentwicklung der Unterstützungsleistungen für die Kinderbetreuung immer auch eine Reihe von Abstimmungsprozessen benötigt“.