Chronik

Ostumfahrung: Gegner orten heimlichen Kahlschlag

Rund um die geplante Ostumfahrung von Wiener Neustadt gibt es erneut Kritik von Umweltschützern und einer Bürgerinitiative. Sie behaupten, dass bereits erste Bäume für die Umfahrung gefällt wurden. Die Straßendienstabteilung des Landes weist das zurück.

Laut der lokalen Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“ seien die ersten Bäume in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ gefällt worden. Der Kahlschlag sei versteckt hinter Bauzäunen beim Anschluss an die Mattersburger Schnellstraße (S4) durchgeführt worden. Mit den Schlägerungen würden die politisch Verantwortlichen offenbar versuchen, überfallsartig Fakten zu schaffen. Die Bürgerinitiative appelliert daher, das Projekt Ostumfahrung endgültig zu stoppen.

Der Pressereferent des Niederösterreichischen Straßendienstes, Gerhard Fichtinger, weist die Vorwürfe der Initiative zurück. Auf einem Grundstück im Eigentum des Landes würden lediglich Sträucher und kleine Bäume freigeschnitten. Grund dafür sei, dass auf der Fläche alte, einsturzgefährdete Glashäuser stehen würden, die abmontiert werden müssten. Dafür sei eine Zufahrt notwendig.

Straßendienst: „Alle Verfahren positiv abgeschlossen“

Der zweite Teil der B17-Ostumfahrung soll den Straßenring um Wiener Neustadt zwischen B60 und B53 beim Anschluss zur S4 schließen. Fichtinger verweist darauf, dass alle behördlichen Verfahren für den Bau positiv abgeschlossen worden seien. Im Frühjahr 2022 hatte der Verwaltungsgerichtshof die letzte offene Revision zurückgewiesen.

Erst kürzlich hatte das Land Verfahren zur Enteignung von neun Landwirten eingeleitet. Die Betroffenen kündigten an, sich gemeinsam mit der Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“ dagegen wehren zu wollen – mehr dazu in Ostumfahrung Wr. Neustadt: Neun Enteignungen (noe.ORF.at; 31.8.2023). Mit mehr als 90 Prozent der Grundbesitzer habe man eine Einigung erzielen können, so Fichtinger.